Bier:Bierflaschen
Bier wird nach der Herstellung in Fässer oder Bierflaschen abgefüllt. International gibt es viele verschiedene Formen und Größen von Bierflaschen. Im deutschsprachigen Raum haben drei Füllgrößen eine Art Standard gebildet, aber es gibt einige wenige Ausnahmen. Die beiden wichtigsten Füllgrößen sind Drittelliterflaschen (0,33 Liter Inhalt) und Halbliterflaschen (0,5 Liter Inhalt). Seltener sind Literflaschen, die im Einzelhandel kaum anzutreffen sind.
Kunststoffflaschen[Quelltext bearbeiten]
Relativ neu auf dem Markt sind Kunststoffflaschen, die als Einwegflaschen verwendet werden und als Ersatz für die Bierdose dienen. Sie sind in Deutschland mit einem Pfand von 25 Cent belegt, um sie in den Rohstoffkreislauf zurückzuführen. Die Flaschen haben fast alle einen Inhalt von einem halben Liter, sie enthalten in der Regel Bier von minderer Qualität. Es ist die Flasche der Discounter, die Interesse daran haben, durch die elektronische Rücknahme der Flaschen Geld zu sparen. Für einen wirklichen Biergenuss sind diese Flaschen nicht geeignet. Auch die Biere, die in diese Flaschen abgefüllt werden, werden in diesem Bierportal kaum eine Rolle spielen.
0,33 Liter Flaschen[Quelltext bearbeiten]
Noch in den 80er Jahren gab es nur wenige Flaschen mit einem Inhalt von 0,33 Litern. Bekannt sind mir eigentlich nur drei. Die dickbäuchige, eher niedrige Flaschenform nennt man Steinie. Diese Flaschen werden in Kästen zu 30 Flaschen ausgeliefert. Die Kästen sind lang und breit, aber nicht besonders hoch. Es gab und gibt auch Kästen mit anderen Bestückungen, diese waren und sind aber selten. Für die Brauereien hat die Form den Vorteil, dass sie die Füllanlagen nicht für die Euro-Flasche umbauen muss, da diese den gleichen Durchmesser hat. Steinie-Flaschen hatten regional den Spitznamen Stub oder Stubbies.
Die zweite klassische Flaschenform ist die Wischie-Form. Sie orientiert sich an der Euro-Flasche. Sie ist fast genauso hoch, aber viel schlanker. Die Kästen haben ähnliche Maße wie die für Halbliterflaschen. Die Flaschen sehen schöner aus und können besser mit Etiketten geschmückt werden als die Steinie-Version. In diese Flaschen werden oft hochwertigere Biere abgefüllt.
Sehr bekannt ist die grüne Flasche der Einbecker Brauerei. Sie wird ausschließlich von dieser Brauerei verwendet und ist immer aus grünem Glas hergestellt. Diese Flasche gibt dem Bier Unverwechselbarkeit, macht es aber auch teurer, weil die Sortierung der Flaschen im Produktionsprozess nicht maschinell durchgeführt werden kann.
Moderner ist die 0,33 l Longneck-Flasche. Sie wurde schon früh z.B. von der Brauerei Beck eingeführt. Die Flasche ähnelt der Wischie-Flasche, hat aber einen deutlichen Absatz am Halsbeginn, während die Wischie-Flasche einen sanften Übergang vom Bauch zum Hals hat. Das klassische Beck's Bier wird in grünen Flaschen dieser Sorte angeboten. Heute werden viele verschiedene Biere in diese Flaschen abgefüllt. Es gibt sie in glasklar, grün und braun.
Ferner gibt es 0,33 l Flaschen mit Bügelverschluss. Am bekanntesten ist sicher die Flasche der Flensburger Brauerei, die gerade mit dem sinnlichen Effekt beim Öffnen des Bügelverschlusses wirbt. Die Flaschenform ist mit der Steinie-Flasche vergleichbar, wegen des Bügelverschlusses sind die Flaschen aber viel schwieriger zu reinigen. Die Flensburger Flaschen tragen zudem noch einen Schriftzug im Glas und müssen deswegen extra sortiert werden, was sich auf den Preis auswirkt. Ein Versuch, Longneck-Flaschen mit Bügelverschluss auf dem Markt zu etablieren, misslang. Es handelte sich dabei um die Marke Bölkstoff, die den "Werner"-Comics nachempfunden war.
0,5 Liter Flaschen[Quelltext bearbeiten]
Die im deutschsprachigen Raum am häufigsten verkaufte Flasche hat einen Inhalt von einem halben Liter, weshalb auch der Begriff ein Halber verwendet wird. Grundlage ist die 0,5 Liter Euro-Flasche, die nach der Euro-Norm benannt ist. In den 80er Jahren gab es für Halbliterflaschen eigentlich nur diese Flaschenform. Sie wurde nicht nur für Bier verwandt, sondern auch für Limonade und Mineralwasser. Bei Bier war ein Kasten mit 4 x 5 Flaschen Standard. Die Flaschen waren gleichförmig aus Braunglas hergestellt, was für die Brauereien den Vorteil hatte, dass auch zurückgenommene Flaschen anderer Brauereien genutzt werden konnten. Trotzdem ist diese Flasche fast ausgestorben, nur ein paar kleine Brauereien nutzen sie noch und drücken damit aus, dass sie traditionell Bier herstellen.
Die Euro-Flasche wurde in den 1990er Jahren von einer neuen, schlankeren Form abgelöst. Man versuchte, sie der Wischie-Flasche anzugleichen. Dieser Flaschentyp hat sich heute sehr stark durchgesetzt. Viele Brauereien verwenden diese Flaschenform, was den Vorteil hat, dass immer Nachschub an leeren Flaschen gewährleistet ist. Die Flaschen werden aus braunem Glas gefertigt, um das Bier vor zu viel Lichteinstrahlung zu schützen.
Neben dieser Flasche hat sich auch die Longneck-Flasche etabliert. Sie sieht etwas traditioneller aus und ist ähnlich einfach zu verarbeiten. Beide Flaschentypen werden in Kästen zu 4 x 5 Flaschen angeboten. Einige Brauereien verwenden Longneck-Flaschen aus grünem Glas, das die gleiche schonende Wirkung für das Bier hat. Auch diese Flasche soll dem Bier ein besonderes Flair verleihen.
Bekannt ist auch die Longneck-Flasche mit Bügelverschluss. Auch wenn es viel aufwendiger ist, diese Flaschen zu füllen, greifen viele Brauereien auf diese Flaschen zurück, weil sie als Synonym für Qualität und Tradition gelten.
Darüber hinaus gibt es bei den 0,5 l Flaschen besondere Formen. Spezielle Flaschenformen werden von einigen Brauereien verwendet, um dem Bier eine besonders edle Erscheinungsform zu geben. Das schlägt natürlich auf den Preis durch, denn der Rücklauf an leeren Flaschen ist gering, sodass die Hersteller einen großen Anteil der Flaschen neu kaufen müssen.