Wein:Federweißer
Federweißer | |
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Rezepte, die auf diesen Wein verweisen |
Der Federweiße (auch Rauscher oder Bremser) ist die meist getrunkene Variante des neuen Weins. Es handelt sich um aus weißen Rebsorten gepressten Traubenmost, der gerade begonnen hat zu gären. Er enthält Hefezellen als Schwebstoffe, die ihm wegen der weißlichen Farbe seinen Namen verliehen haben. In der Schweiz wird er Sauser oder Suser genannt, in Österreich Sturm (siehe unten), in Frankreich Vin bourru und in Italien Vino Nuovo. Der Name Rauscher beschreibt das Geräusch, das dieser noch nicht voll vergorene Wein erzeugt. Denn er gärt nach und produziert so Kohlendioxid, das emporsteigt und Blasen und deren Platzgeräusche verursacht. Die Namen nehmen aber auch Bezug darauf, dass die Verdauung durch diesen Wein gefördert wird.
Federweißer darf aufgrund der noch nicht abgeschlossenen Gärung auch nicht fest verschlossen werden. Die Verschlüsse der Flaschen, in denen Federweißer angeboten wird, haben Öffnungen oder Spezialverschlüsse, durch die das Kohlendioxid entweichen kann. Ohne diese würde sich der Druck in der Flasche so weit erhöhen, bis sie platzt. Deshalb darf man die Flaschen auch nicht hinlegen, weil die Flüssigkeit sonst ausläuft.
Federweißer enthält im Allgemeinen etwa 5 % Alkohol, je nach Gärungsdauer. Am besten schmeckt er, wenn er zwischen 4 und 5 % Alkohol enthält. Da der Federweiße auch nach dem Erwerb weiter gärt, sollte er an einem kalten Ort, am besten im Kühlschrank aufbewahrt werden. Die Kälte verzögert die Gärung und er schmeckt so länger gut. Bewahrt man den Federweißen bei Zimmertemperatur oder an einem warmen Ort auf, dann steigt der Alkoholgehalt recht schnell und er verliert so auch schnell seinen typischen Geschmack. Weil der enthaltene Zucker vergoren wird, wird der Federweißer herb und erinnert dann schnell an schlechten Weißwein.
Weil Federweißer ungefiltert ist, enthält er viele Vitamine und Ballaststoffe, die im Wein nicht mehr vorhanden sind, weil sie herausgefiltert werden. So ist Federweißer als sehr gesund zu bezeichnen. Auch wenn man den Alkohol nicht schmeckt, sollte man im Hinterkopf haben, dass er durchaus Alkohol enthält. Also Finger weg vom Federweißen, wenn man Autofahren muss. Auch für Kinder ist Federweißer definitiv nichts.
Federweißer ist als Getränk anstelle von Wein als Begleiter eines schönen Essens bekannt. Traditionell wird zu Quiche Lorraine oder zu Zwiebelkuchen Federweißer gereicht. Das rundet das Mahl hervorragend ab.
Es gibt auch jungen Wein aus roten Trauben, der Federrote.
Der Sturm[Quelltext bearbeiten]
Der österreichische Sturm darf auch nur aus österreichischen Trauben gepresst sein. Sturm muss im Zustand der Vergärung in den Verkehr gebracht werden, mehr als 1% vol. Alkohol haben und darf nur zwischen 1. August und 31. Dezember des Erntejahres angeboten werden. Auch anderswo trinkt man Sturm, nur hat er regional unterschiedliche Namen: Bitzler und Brauser oder Federweißer nennen ihn die Deutschen, in der Schweiz wird der Sauser getrunken, die Franzosen bezeichnen ihn im Weinbaugebiet Beaujolais gar Paradise.
Sturm ist ein einzigartiger, unnachahmlicher Genuss. Seiner Lebendigkeit steht die Vergänglichkeit des vergärenden Mostes gegenüber, fast jeder Konsument findet seinen Favoriten, welches das vielfältige Spektrum des Sturms bietet. Die süße Variante, der junge Sturm, ist oft besonders fruchtig, der etwas Gereiftere ist ein fast trockener, sehr spritziger Sturm.
Viele Winzer ziehen gerne den aromatischen Rivaner oder den leicht pfeffrigen Grünen Veltliner für ihren Sturm heran, in der Steiermark trinkt man gerne neben diesen klassischen Sturmsorten den schmackhaften Schilchersturm und den Sturm vom Muskateller zu gebratenen Maroni.
Die Burgenländer sind berühmt für den ersten Sturm aus den fruchtigen, frühreifen Sorten wie den Bouvier, und hier genießt man auch viel roten Sturm, meist aus der Rebsorte Zweigelt, zu den herbstlichen Schmankerln. Er erinnert in seinem Geschmack neben den Traubenaromen auch an Erdbeere, Brombeere oder Himbeere.