Wein:Grauburgunder

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Grauburgunder
Grauburgunder
Rezepte, die auf diesen Wein verweisen


Ein Grauburgunder aus Norditalien

Der Grauburgunder (Grauer Burgunder, Pinot Gris) ist ein Mitglied der Familie der Burgunder-Rebsorten. Man vermutet, es handelt sich um eine Mutation des Spätburgunders oder des Blauburgunders. Sicher ist das alles nicht. Der Name stammt von den roten bis bräunlichen Reben, die der Grauburgunder hervorbringt. Es werden mit dieser Rebsorte allerdings nur Weißweine gekeltert.

Geschichtliches[Quelltext bearbeiten]

Seinen Ursprung hatte der Grauburgunder in der Weinanbauregion Burgund. Von dort gelangte er in die Schweiz und nach Ungarn und vermutlich von dort im 14. Jahrhundert in unsere Regionen. Die französische Bezeichnung Pinot geht auf das französische Wort pin für "Kiefer" zurück und beschreibt die an Kieferzapfen erinnernde Traubenform. Die Bezeichnung "Ruländer" geht auf den Kaufmann Johann Seger Ruland zurück, der 1711 im pfälzischen Speyer in einem Garten die (ihm unbekannten) Burgunderreben vorfand und vermehrte. Die hohe Qualität der Weine überzeugte die Winzer wohl schon im 19. Jahrhundert; stolz gaben sie der Sorte regional unterschiedliche Namen, die zwischenzeitlich verschwunden sind. "Ruländer" ist der Name, unter dem die Rebsorte klassifiziert ist, "Grauer Burgunder" und "Grauburgunder" sind die für deutsche Weine dieser Sorte zulässigen Synonyme.

Verbreitungsgebiet[Quelltext bearbeiten]

In unseren Regionen finden wir die Rebe in den deutschen Anbaugebieten Baden, Pfalz und Rheinhessen, in Frankreich im Elsass, in den Weinbaugebieten in Norditalien und in der Schweiz im Weinbaugebiet Wallis. Den Grauen Burgunder treffen wir heute jedoch nicht nur in Mitteleuropa, sondern auch in Übersee an. In den USA im Weinbaugebiet Oregon.

Trivia[Quelltext bearbeiten]

Der rheinhessische Schriftsteller Carl Zuckmayer, der mit seinem Lustspiel "Der Fröhliche Weinberg" seiner Heimat und dem Wein ein bleibendes Denkmal setzte, lobte den Grauburgunder über alles.

In Deutschland gewinnt der Graue Burgunder zunehmend an Bedeutung. Zur Zeit (2016) sind gut 5.600 ha - das entspricht 5,5 % der deutschen Rebfläche - mit dieser Sorte bestockt. Weine mit dem Synomym "Ruhländer", die früher angeboten wurden, waren meist süße und gehaltvolle Weine, während hingegen der Graue Burgunder vorwiegend trocken ausgebaut wird. Insbesondere die badischen Winzer widmen dem Grauburgunder mehr als 12 % ihrer Anbauflächen, so z.B. auf den lößreichen Terrassen des Kaiserstuhls. Es kommen über 1.900 ha zusammen. Die Pfälzer pflanzen auf knapp 1.400 ha an, die Rheinhessen fast 1.500 ha, die Nahewinzer etwa 270 ha.

Weine[Quelltext bearbeiten]

Die Weine, die aus der Rebsorte Grauburgunder hergestellt werden haben in den letzten Jahren eine ziemlich brutale Veränderung erlebt. Hatte man den Ruländer (ein Synonym für den Grauburgunder) in der Regel sehr süß ausgebaut, haben sich die Winzer in den letzten Jahren daran gemacht, qualitativ hochwertige, trockene Weine aus dieser Traube auszubauen.

Das Ergebnis sind trockene Weine oder Weine mit ein wenig Restsüße, die, wenn sie früh gelesen werden, sehr frisch und spritzig sind, je länger man mit der Lese wartet, desto mehr Körper bekommen sie.

Es gibt bei diesen Weinen erhebliche Unterschiede bezüglich der Lesezeit. Im Elsass wird aus der Rebsorte Grauburgunder auch Spätlese hergestellt. So kann man diesen Wein hervorragend zum Essen reichen. Man muss aber immer schauen, um festzustellen, welchen Wein man vor sich hat.

Die empfohlene Trinktemperatur liegt bei 12-14 °C.

Der Pinot Gris d'Alsace stellt eine Besonderheit unter den Grauburgunder-Weinen dar. Es ist ein opulenter, üppiger Wein, ausgewogen und elegant mit langem Navchhall. Seine komplexen Aromen erinnern an Unterholz und manchmal auch an Rauch. Er ist ein guter Begleiter zu Foie Gras, Wild, Braten und weißem Fleisch.[1]

Aromen[Quelltext bearbeiten]

  • Apfel
  • Honig
  • Mandel
  • Blumen

Synonyme[Quelltext bearbeiten]

Der Grauburgunder hat, wie alle anderen Burgunder-Reben, eine ganze Menge Synonyme: Affumé, Arnoison gris, Auvergnas gris, Auvernat gris, Auxerrat, Auxerrois gris, Auxois, Burgundske sede, Burot (in Analogie zu den Wollmänteln (franz. robe de bure) der Mönche des Mittelalters), Druser, Fauvet, Friset, Fromenteau gris, Fromentot, Grauclevner, Grauer Mönch, Gris cordelier, Gris de Dornot, Griset, Levraut, Malvoisie oder Malvoisien, Mauserl, Moréote gris oder Moréote gris rouge, Muscade, Ouche cendrée, Petit gris, Pinot Beurot, Pinot cendré, Pinot Gris, Pinot Grigio, Roter Burgunder, Ruhlandi, Rulandac sivi, Ruländer, Szürkebarát, Speyrer, Tokay d'Alsace, Viliboner.

Siehe auch[Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise und Quellen[Quelltext bearbeiten]

  1. Broschüre des Conseil interprofessionnel des Vins d'Alsace