Gewürztraminer | |
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Rezepte, die auf diesen Wein verweisen |
Der Gewürztraminer (Roter Traminer) ist trotz der rötlich gefärbten Beeren eine Weißweinsorte.
Herkunft[Quelltext bearbeiten]
Dass der Gewürztraminer eine der ältesten, auch heute noch angebauten Rebsorten ist, beweist die Tatsache, dass im pfälzischen Weindorf Rhodt ein sortenreiner, etwa 400 Jahre alter Gewürztraminerweinberg steht. Einzelne Forscher vermuten eine südosteuropäische, ägyptische oder griechische Herkunft. Umstritten ist, ob der Ort Tramin in Südtirol als Herkunftshinweis verwertbar ist.[1] immerhin wurde dort bereits im 15. Jahrhundert Traminer als Messwein an die Klöster geliefert.
In Deutschland belegen historische Dokumente die Existenz der Sorte für um das Jahr 1500; damals gab es eine Anbauempfehlung für diese Sorte. Berichte über neue Züchtungsvarianten des Gewürztraminers aus dem 18. Jahrhundert zeigen, dass schon damals erfolgreich eine Rebenselektion betrieben wurde. Zusammen mit Riesling und einer ertragreichen Sorte wurde der Gewürztraminer im klassischen "gemischten Satz" in einem Weinberg angepflanzt. Doch die Ertragsunsicherheit verhinderte schon in der Vergangenheit eine Eroberung größerer Rebflächen.
Anbau[Quelltext bearbeiten]
Der säurearme Gewürztraminer reift bei eher niedrigen Erträgen mittelspät, erreicht hohe Mostgewichte und zeichnet sich durch intensive Aromen aus. Rose, Litschi, Bitterorange und Marzipan sind sortencharakteristische Geschmacks- bzw. Geruchsnoten. Die Rebe stellt hohe Ansprüche an Lage und Boden, letzterer soll leicht erwärmbar, tiefgründig und nicht zu trocken sein. Geringe Kalkverträglichkeit, empfindlich gegen Frost.
Verbreitung[Quelltext bearbeiten]
Der Gewürztraminer, angebaut auch (als Gewurztraminer [mit u, nicht mit ü!]) im Elsass, in Südtirol, Australien oder Kalifornien, erreicht in Deutschland eine Anbaufläche von 918 Hektar, das ist weniger als 1 % der deutschen Rebfläche. Über die letzten Jahrzehnte ist einerseits kein Zuwachs auszumachen, andererseits wird die Spezialität immer wieder neu gepflanzt, wo Rodungen notwendig sind. So stehen in der Pfalz knapp 390 ha, in Baden (mit Schwerpunkt Kaiserstuhl) etwa 150 ha (hier Clevner oder Klevener genannt) und in Rheinhessen 166 ha Gewürztraminer-Weinberge. In Sachsen zählt der Gewürztraminer zu den regionalen Spezialitäten.
In Österreich stehen etwa 365 ha Gewürztraminer.
Wein[Quelltext bearbeiten]
Intensive grüngelbe bis goldgelbe Farbe, manchmal mit leicht rötlichem Schimmer. Duft und Aroma stark ausgeprägt, Rosenduft. Beste Qualität erreicht er in hohen Prädikatsweinen.
Der Gewurztraminer d'Alsace stellt eine Besonderheit unter den Gewürztraminer-Weinen dar. Er bietet eine ganze Palette an komplexen Aromen: Früchte, Blüten, Gewürze ... Oft wird er lieblich ausgebaut. Seine Ausdrucksstärke passt sehr gut zu sehr aromareichen Gerichten, besonders zur asiatischen Küche. Zudem ist er ein hervorragender Aperitif.[2]
Siehe auch[Quelltext bearbeiten]
- Portal Wein
- Gewürztraminer bei Wikipedia
Einzelnachweise und Quellen[Quelltext bearbeiten]
- ↑ https://weingut-schuh.de/weinlexikon/traminer/ Rebsorte Traminer
- ↑ Broschüre des Conseil interprofessionnel des Vins d'Alsace