Wein:Weinbaugebiet in England
Weinanbau findet in Großbritannien schon seit der Römerzeit betrieben. Da sich die Wingerte in England und Wales befinden, ist meistens vom englischem Wein bzw. vom Waliser Wein die Rede. Der Begriff Britischer Wein bezieht sich auf vergorenen Traubensaft und Konzentrat, die auch aus anderen Teilen der Welt stammen können und wird deshalb nicht für Wein aus England verwendet. Er kann sich auch auf Weine beziehen, die ursprünglich für den britischen Markt entwickelt wurden, wie zum Beispiel süßere verstärkte Weine, wie Sherry, Port, Madeira und der Marsala.
Geschichte[Quelltext bearbeiten]
Seit der Römerzeit machte der Weinanbau in England unterschiedliche Perioden durch. Ausgrabungen datieren seine Anfänge auf das 2./3. Jh. Schon im 8. Hh. belegen Quellen den kultivierten Weinanbau. Wie auch in vielen anderen Weinländern waren es die Klöster, die sich hiermit, vor allem für ihren Messwein, beschäftigten. Um 899 gab es bereits Hunderte von Wingerten.
Wegen der Konkurrenz mit französischen Weinen - nach der Hochzeit Heinrichs II. mit Eleonora von Aquitanien (1152) gehörten große Teile Frankreichs zu England - brach dieser Zweig der Landwirtschaft zusammen. Die Konkurrenz mit den Bordeaux-Weinen war zu groß. Nach der Reformation im 15./16. Jh. gab es kein einziges Kloster mehr und damit war auch der Weinanbau so gut wie verschwunden. Wohl blieben die Briten eifrige Abnehmer französischen Weins, vor allem aus der Region um Bordeaux. Es dauerte bis nach dem Zweiten Weltkrieg, bevor wieder in größerem Umfang Wein angebaut wurde.
Moderner Weinanbau[Quelltext bearbeiten]
Seit Alters her importiert Großbritannien viel Wein aus anderen europäischen Ländern. Vor allem die bereits erwähnten Bordeaux-Weine aus Frankreich, Portweine aus Portugal und Sherry aus Spanien. Ab dem siebziger Jahren des 20. Jhs. sind auch Italien und Deutschland sehr beliebt. Von ihrem Charakter her entsprachen die ersten modernen englischen Weine dem damals bei deutschen Exportweinen vorherrschenden Typus "Liebfrauenmilch". Qualitativ mussten sie noch eine lange Entwicklung zurücklegen.
Schon 1992 konnten sich rund 140 Weinproduzenten als "Quality Wines" klassifizieren, eine Auszeichnung die von der "English Vineyards Association" vergeben wird. Jetzt, im 21. Jh., liegt die Qualität des englischen Weins auf europäischem Niveau. Ende der achtziger Jahre waren insgesamt rund 500 ha mit Rebstöcken bepflanzt. 2009 waren das schon rund 1200 ha, verteilt auf 381 Wingerte und 109 Betriebe mit einer durchschnittlichen Jahresernte von fast 1,7 Millionen hl. Die meisten Wingerrte liegen verstreut in den südlichen Grafschaften. Auch in Wales gibt es einige Wingerte, vor allem in der südlichen und der nördlichen Küstenregion, so z.B. auf den Scilly-Inseln.
Rebsorten[Quelltext bearbeiten]
Der Rebstock kann im südlichen Klima der britischen Insel gut gedeihen - trotz der geringen Zahl von Sonnenstunden. Wärme, Feuchtigkeit und Entwässerung sind günstig. Die klimatischen Veränderungen werden die Entwicklung für den Weinbau in England und Wales an sich nicht verschlechtern. Traditionell wachsen hier noch vor allem weiße und früh reifende Rebsorten. Die EU hat folgende Rebsorten anerkannt:
Darüber hinaus werden auch andere, noch nicht autorisierte Sorten angebaut. 90 Prozent sind weiße Trauben. Von der Gesamtzahl der Wingerte wird ein Drittel als Qualitätswingert bezeichnet. In England wird sowohl weißer, roter, Rosé- als auch Schaumwein hergestellt. Vor allem der Schaumwein findet Anklang auf dem Weltmarkt. .