Wein:Wie viel Wein in das Weinglas?

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Rotweinglas

Rot- / Weisswein[Quelltext bearbeiten]

In der Gastronomie ist es üblich, Gläser zu verwenden, die einen Eichstrich haben. Ein 0,3 Liter Bierglas wird also möglichst genau mit 0,3 Liter voll geschenkt. Bei Wein ist das anders. Der Wein entwickelt auch im Glas noch Geschmack und Geruch. Jemanden zum Gericht ein volles Weinglas hinzustellen, ist Ausdruck von Unkenntnis. Auch wenn Restaurants oft den Wein glasweise verkaufen, so geht das nicht. In guten Häusern wird offener Wein deshalb in einem kleinen, geeichten Messkrug zum Tisch gebracht und dort vor dem Gast ins Glas eingegossen.

Durch die Form der Weinglases sammelt sich das Bouquet im oberen Bereich des Glases. Ist das Glas voll, verfliegt das Bouquet sofort. Man kann den Wein nicht riechen. Dazu kommt, dass man das Weinglas am Stiel anfasst, um zu trinken oder zu probieren. Durch die Hebelkräfte ist es dann sehr schwierig, das Glas zum Mund zu führen.

Damit ein Weinglas korrekt gefüllt ist, darf der Wein höchstens bis zur breitesten Stelle des Glases stehen, eher etwas darunter. Bei leichten und stark gekühlten Weiß- und Roséweinen darf es ein wenig mehr sein. Handelt es sich beim Glas um ein grossformatiges Tulpenglas ("Burgunderschwenker"), wird deutlich weniger hoch eingeschenkt. Grundsätzlich gilt, dass auch bei sehr grossen Rotweingläsern niemals mehr als 1 dl Wein eingeschenkt wird.

Sekt, Champagner[Quelltext bearbeiten]

Eine Sektflöte, gut gefüllt

Eine Ausnahme bildet hier der Sekt. Schenkt man Sekt in einer Sektflöte aus, kann man an den Perlen, die der Sekt bildet, schon gut erkennen, welche Güte der Sekt hat. Dem Daumen nach kann man sagen, je feiner die Perlen sind und je gleichmäßiger sie verlaufen, desto höher ist die Güte.

Bei hochwertigen Schaumweinen, wie Champagner, wird man Champagnerschalen verwenden, da auch Schaumweine "atmen" müssen. Man muss den Schaumwein also ein wenig im Glas stehen lassen, bis er seinen Geschmack voll entfaltet hat.

Champagnerexperten verbieten jedoch die Verwendung von Champagnerschalen, da die Kohlensäure zu schnell entweicht. Die Entwicklung der Blasen im Glas gehört mit zum echten Champagnergenuss. Die ideale Blasenbildung erfolgt in der nebenstehend gezeigten Sektflöte, wobei zu beachten ist, dass das Glas niemals mit Spülmittel, sondern ausschliesslich mit heissem Wasser gereinigt werden sollte.

Siehe auch[Quelltext bearbeiten]