Das Weinanbaugebiet Alicante teilt sich in zwei Unterzonen auf. Dabei wurde dem eigentlichen Anbaugebiet Alicante noch ein weiteres Gebiet zugeschlagen, so dass auch die hier ausgebauten Weine das Herkunftsiegel D.O. (Denominación de Origen) tragen dürfen.
Alicante und Umland[Quelltext bearbeiten]
Das Kernweinanbaugebiet Alicante (Vinalopó) liegt um die namengebende Stadt herum und ersteckt sich bis zu 40 Kilometer ins Hinterland hinein. Schon an der Stadtgrenze von Alcante findet man die ersten Weinberge. Die in Alicantes Hinterland liegenden Berge bieten eine anderes Klima als die Flächen um Alicante herum. So kommen aus diesem Weinanbaugebiet durchaus unterschiedliche Weine.
Bekannt geworden ist das Weinanbaugebiet vor allem durch schwere, sehr alkoholreiche Weine, die meist in Fässern geliefert wurden. Erst als die Nachfrage nach Fasswein insgesamt in den 1990er Jahren nachließ, kam es zum Umdenken, und man füllte den Wein dann mehr und mehr in Flaschen ab. Es kam zudem zur Schaffung einer Großgenossenschaft, in der sich die hier ansässigen Winzer organisierten. Dazu wurde der Ertrag der Weinberge deutlich verringert, um eine höhere Qualität der Weinreben zu erreichen.
Es gibt im diesem Teil des Weinanbaugebietes aber auch noch einige kleine Bodegas, die insbesondere sehr hochwertige Weine ausbauen, um sie auf dem internationalen Markt anzubieten. Diese Weine genießen mittlerweile auch einen sehr guten Ruf und sind in ganz Europa bekannt und beliebt.
Man hat es in diesem Teilanbaugebiet meist mit sehr Lehm- und kalkhaltigen, aber auch sandigen Böden zu tun. Der Boden ist zu einem großen Teil sehr locker und bietet gute Anbaumöglichkeiten. Dieses Terroir ist für die kräftige Farbe und vor allem für den intensiven Geschmack der Weine verantwortlich.
Marina Alta[Quelltext bearbeiten]
Der zweite Teil des Weinanbaugebietes ist der Bereich La Marina Alta. Es liegt etwa 75 Kilometer nordöstlich von Alicante auf der Halbinsel Dénia. Auch erstecken sich die Weinberge von der Küste bis auf die Hänge im Hinterland, wo sie an die Weinanbaugebiete Almansa und Manchuela (= Kleine La Mancha) grenzen. Die Klimazonen sind hier ähnlich wie im Hauptanbaugebiet Alicante, aber die Böden unterscheiden sich doch sehr deutlich. Hier gibt es je nach Lage des Weinberges aber auch durchaus unterschiedliche Böden. In der Hügellandschaft im Hinterland findet man steinige, kalkhaltige Böden, während man an der Küste auf Schwemmland stößt. So sind die Weine, die hier ausgebaut werden, je nach Lage des Weinbergs durchaus unterschiedlich.
Klima[Quelltext bearbeiten]
Das Klima im Weinanbaugebiet Alicante ist durchweg als mild zu bezeichnen, was an der Nähe zum Mittelmeer liegt. Die Sommer sind nicht zu warm und die Winter werden eigentlich nie sehr kalt. Das kommt dem Weinbau natürlich sehr entgegen. Dazu hat man ganzjährig eine recht hohe Luftfeuchtigkeit, was den Pflanzen zusätzlich zu Gute kommt. Je höher der Weinberg liegt, desto kontinentaler wird auch das Klima. Die Temperaturschwankungen am Tage werden deutlich größer und auch die Niederschlagsmenge steigt etwas an.
Rebsorten[Quelltext bearbeiten]
Bekannt ist das Weinanbaugebiet vor allem für seine Rotweine. Hier werden hauptsächlich Trauben der Sorten Moscatel und Fondillon angebaut. Aus ihnen wird neben den Weinen mit dem D.O. Siegel auch Vino de la Tierra, also Landwein ausgebaut. Durch die sehr kräftigen Farben der Reben nutzt man den Teil der Maische, der für die Farbe zuständig ist, auch dazu, anderen Weinen eine kräftigere Farbe zu verleihen. Dieser Teil der Maische wird in andere Weinanbaugebiete exportiert. Dazu wird aber auch Weißwein ausgebaut. Hier gibt es eine sehr große Auswahl an Rebsorten. Als Beispiel soll einmal die Rebsorte Riesling dienen, die hier auf sehr gute Bedingungen trifft. Die Weißweine sind sehr frisch und fruchtig.
Das Weinanbaugebiet Alicante verfügt heute über fast 15.000 Hektar Rebfläche, auf der jährlich 12 Mio. l Wein von 50 Bodegas produziert werden.
Die wichtigste Rebsorte im Weinanbaugebiet Alicante ist der Monastrell. Aus dieser Traube werden schwere Weine hergestellt werden. Diese feurigen Rotweine sind für den Verbrauch in der Gegend bestimmt und haben daher eher mittelmäßige Qualität. Erst in den letzten Jahren versucht man, auf einigen Weingütern hochwertige Rotweine zu produzieren.
Eine Spezialität des Weinanbaugebietes ist der Fondillon. Dieser Wein wird aus Monastrell-Trauben produziert, die man aber erst liest, wenn sie an der Rebe vertrocknet sind. Aus diesen Rosinen wird im Solera-Verfahren Wein produziert (ähnlich der Trockenbeerenauslese in Deutschland).