Wein:Der Wein hat seinen Preis!
Egal, wo heutzutage Wein angeboten wird, man wird sicher Weine unterschiedlicher Qualität zu unterschiedlichen Preisen finden. Und dazu sind selbstverständlich alles Sondertiefstangebote, Qualitätsweine und Spitzenklassen. Man geizt nicht mit Superlativen. Dabei haben sich die Läden, die Wein (wenn auch nicht ausschließlich) anbieten ins unendliche vermehrt. Vom Kiosk an der Ecke, über die Tankstelle 24 Stunden am Tag, die Drogerie im Einkaufszentrum, der Discounter und der Supermarkt, Kaufhäuser, sogar Buchhandlungen, Feinkostläden, Weinhändler und Weindepots, das Internet und andere Versandhändler, die per Telefon (woher haben die eigentlich meine Nummer?) ihren Wein vertreiben wollen.
Alle haben nur die besten Weine und die besten Preise. Wo soll man also welchen Wein kaufen? Was muss ein guter Wein kosten? Was muss man für einen besonderen Wein ausgeben? Darauf gibt es natürlich keine abschließende Antwort, aber es gibt ein paar Regeln, an die man sich halten kann.
Schnäppchen[Quelltext bearbeiten]
Wein im Preissegment um die 2,50 € kann nicht unter Bedingungen hergestellt werden, die der versprochenen, hervorragenden Qualitäten entsprechen. Um solche Preise zu ermöglichen muss man Massenerträge verwenden, um viel Wein über einen langen Zeitraum zur Verfügung stellen zu können. Oftmals werden auch Rebsorten gemischt oder anders manipuliert, ob legal oder illegal.
Diese Weine sind zwar die beliebtesten, doch sie gehören alle in die unterste Kategorie. Solche Weine bekommt man vom Erzeuger als Abfüllung direkt vom Fass in den Kanister für maximal 50 Cent pro Liter. Es ist also kein Schnäppchen, wie man denken mag, sondern eher billig.
Ab 5,00 €[Quelltext bearbeiten]
Abgesehen von den Superlativen, die sich der Handel für solche Weine ausdenkt, fängt hier der Bereich an, in dem man für den Alltag einfache, aber leckere Weine finden kann. Diese Weine muss man aber für sich selber auch suchen. Man findet sie tatsächlich schon in Supermärkten, ein Gang zum Weinhändler, vielleicht sogar mit einer Weinprobe bietet sich eher an.
Ab 10,00 €[Quelltext bearbeiten]
In diesem Preissegment fangen die Spitzenweine an. Wobei man nicht sicher sein kann, dass man einen Spitzenwein bekommt, wenn man für die Flasche 10,00 € ausgibt. Auch hier hilft nur probieren.
Für Spitzenweine kann der Preis bis in sensationelle Höhen gehen. Oftmals sind die hohen Preise ein Modetrend und überhaupt nicht angemessen. Ein teurer Wein muss nicht unbedingt ein guter Wein sein. Ein guter Wein dagegen wird in der Regel auch teuer sein, weil ein guter Wein nicht so einfach herzustellen ist.
Dabei ist es übrigens völlig egal, wo man den Wein kauft. Ein guter Wein hat immer seinen Preis. Und bei der Tankstelle zahlt man eben noch drauf.
Wie kommen die hohen Preise zustande[Quelltext bearbeiten]
Möchte ein Winzer einen Wein der Spitzenklasse herstellen, so muss er eine Menge beachten. Grundsätzlich gelten mehrere Regeln:
- Guter Wein gedeiht am Rebstock und nicht im Weinkeller.
- Je geringer der Ertrag eines Rebstockes, desto besser ist der Wein.
- Ein guter Wein benötigt Pflege.
- Ein schwieriger Boden lässt guten Wein entstehen.
- Gute Weine müssen per Hand verlesen werden um unreife und schlechte Trauben schon bei der Lese aussortieren zu können.
- Gute Rotweine reifen in möglichst neuen Holzfässern, damit sich der Tanningehalt des Weines erhöht (siehe auch: Was ist Tannin?). Diese Fässer kosten aber rund 500 € das Stück.
Diese Liste lässt sich noch weit fortsetzen. Je mehr Punkte man der Liste hinzufügt, desto aufwendiger wird die Produktion des Weines. Außerdem ist der Ertrag eines solchen Weines nicht besonders hoch.
Ein solcher gepflegter, handverlesener, in neuen Holzfässern gelagerter und sorgfältig gereifter Wein kann kaum unter 10 €uro die Flasche hergestellt werden. Und der Winzer muss ja auch noch etwas verdienen. Spitzen-Rotweine sind nach dieser Rechnung durch die Holzfässer immer etwas teurer als Spitzen-Weißweine.