Wein:Weinbaugebiet Bierzo
In der nordwestspanischen Provinz León liegt das galicische Weinanbaugebiet Bierzo das auch teilweise El Bierzo genannt wird. Rund 4.300 ha Rebfläche sind hier vorhanden, aus denen über 11 Mio. l Wein stammen, die in 55 Weingütern (Bodegas) hergestellt werden. 94 % des Weins werden in Spanien, der Rest im Ausland verkauft.
Die Weinberge liegen in der Regel am Rio Sil und am Rio Cúa und ihren zahlreichen Nebenflüssen. Hier werden die Reben an den Hängen angepflanzt und bewirtschaftet. Der Legende nach wurden die Weinpflanzen von Pilgern ins Land gebracht, die sich auf den Jakobsweg gemacht hatten und hier Station machten. Sie erkannten das Gebiet als sehr gutes Anbaugebiet für Wein und pflanzten die ersten Reben an. So ist auch die Rebsorte Mencia ein Abkömmling der französischen Traube Cabernet franc und soll eben von diesen Pilgern hierher gekommen sein.
Das Terroir kann man in zwei Teile einteilen. Die nahe an den Flussläufen gelegenen Weinberge zeichnen sich durch lehmiges Schwemmland aus, das immer sehr feucht ist, die höher gelegenen Weinberge stehen auf sandigen, kalkhaltigen Böden. Das Weinanbaugebiet ist fast vollständig durch Berge umgeben, so liegt es sehr geschützt vor extremen Klimabedingungen. Es herrscht ein Klima, dass sowohl vom atlantischen Meeresklima als auch vom kontinentalen Klima der iberischen Halbinsel geprägt ist. Hohe Temperaturschwankungen über den Tag und die Jahreszeiten werden durch das maritime Klima abgedämpft, ausgiebige, lange Niederschlagszeiten gibt es nicht, es fällt aber ausreichend Regen, der das Terroir bewässert. Im Sommer ist es schon sehr warm und die Trauben werden über eine lange Zeit von der Sonne beschienen.
Vorherrschend im Weinanbaugebiet Bierzo sind die Rotweine. Um sie herzustellen, baut man sehr viele Trauben der Sorte Mencia an. Aber auch Rebsorten wie Grenache, Merlot, Cabernet Sauvignon und Tempranillo werden angebaut. Dabei werden die Rebsorten oft auch verschnitten. Sortenreine Weine bestehen meist nur aus der Mencia-Traube. Dabei werden zumeist einfache, rustikale Weine erzeugt, die sich in Spanien gut absetzen lassen. Nur ein Teil der Winzer, insbesondere die, die über die guten, schieferhaltigen Lagen auf den Hügeln verfügen, bauen hochwertige Rotweine aus, die dann auch in den Export kommen.
Auch Weißweine kommen aus dem Weinanbaugebiet, wozu man Trauben der Rebsorten Godello, Malvasia, Doña blanca und Palomino anbaut. Sie spielen allerdings für den Export kaum eine Rolle.
Das Herkunftssiegel D.O. (Denominación de Origen), das ein Teil der hiesigen Weine trägt, wird ständig auch von den zuständigen Stellen überprüft, denn nicht nur die Herkunft des Weines reicht aus, um das Siegel zu tragen, es müssen auch noch andere Voraussetzungen erfüllt sein. So bekommt nicht jeder Wein dieses Anbaugebietes das Siegel D.O..