Wein:Weinbaugebiet Mondéjar

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In Zentralspanien, nordwestlich des Weinanbaugebietes Madrid liegt das mit dem spanischen Herkunftssiegel D.O. (Denominación de Origen) ausgezeichnete Weinanbaugebiet Mondéjar. Das Weinanbaugebiet gehört eigentlich zum riesigen La Mancha, hat aber eine eigenständige Herkunftsbezeichnung erhalten und ist auch räumlich von La Mancha getrennt. Das Gebiet verfügt über 1100 Hektar Rebfläche, in 5 Weingütern (Bodegas) werden im Jahr 4,5 Millionen Liter Wein hergestellt. Für spanische Verhältnisse ist das Gebiet also eher klein.

Man kann das Weinanbaugebiet Mondéjar vom Terroir her in zwei Bereiche einteilen. In beiden Bereichen findet man den für Zentralspanien bekannten, organisch armen Boden vor. Im nördlichen Bereich ist der Boden sehr kalkhaltig, sandig und recht Mineralisch. Im Süden dagegen ist der Boden lehmig und sehr kaliumhaltig. Das Gebiet als ganzes könnte man als wellig bezeichnen, wirkliche Berge gibt es hier nicht.

Anders, als beispielsweise im nahen Weinanbaugebiet Méntrida, wirkt sich in Mondéja aber das Mittelmeer sehr stark auf das Klima aus. Zwar hat das kontinentale Klima Zentralspaniens hier immer noch Vorrang, aber das Mittelmeer mildert das Klima doch ab. So sind die Temperaturschwankungen am Tage und auch über die Jahreszeiten nicht so ausgeprägt, wie man es bei kontinentalen Klima erwarten würde und auch die Luftfeuchtigkeit liegt höher als man erwarten würde. Niederschläge fallen zumeist im Herbst und Winter, im Sommer ist außer mit ein paar Schauern nicht mit Niederschlägen zu rechnen. Die Sonne scheint den ganzen Sommer auf die Trauben, gute Voraussetzungen für einen guten Wein.

Das Weinanbaugebiet Mondéjar ist ein Rotweinland. Man setzt hier fast ausschließlich auf die in Spanien bekannte Tempranillo-Traube, die man hier Cencibel nennt. Verschnitten werden diese Weine zum Teil mit den Rebsoreten Syrah und Cabernet Sauvignon. Bei den Weißweinen nutzt man die typisch spanischen Rebsorten Malvar, Macabeo und Torrontés.

Bekannt geworden ist das Weinanbaugebiet Mondéjar schon im Mittelalter, nicht zuletzt als Weinlieferant für den spanischen Hof. Man stelle die damals üblichen Fassweine her, die damals einen sehr guten Ruf genossen. Auf diesen Lorbeeren hatte man sich bis in die 80er Jahre Jahre ein wenig ausgeruht. Mit dem Weingesetz in Spanien bekam man aber nur das Herkunftssiegel Vino de Mesa, also Landwein. Damit fand man sich eine Zeit lang auch ab, weil der Absatz der Weine auch im Export immer noch sehr gut war. Erst im Laufe der Zeit merkte man, auch an den schwindenden Absatzzahlen, dass es sicher sinnvoller sei, sich darauf zu konzentrieren, hochwertigere Weine zu produzieren um das Herkunftssiegel D.O. zu erhalten und so die Absatzzahlen wieder zu verbessern. Das gelang schließlich 1997, als dem Weinanbaugebiet dieses Herkunftssiegel zugesprochen wurde.

Wie fast überall in Spanien hörte es mit dieser Entwicklung aber nicht auf. Es gibt auch in Mondéjar einige Winzer, die es sich auf die Fahne geschrieben haben, sehr hochwertige Weine auszubauen um sich auf dem internationalen Markt besser zu placieren. Diesen Winzern gelang es innerhalb von kurzer Zeit zu Geheimtipps im spanischen Wein aufzusteigen. Diese Entwicklung hält heute noch weiter an, sodass sich der Ruf dieser Weine heute noch verbessert. Man darf gespannt sein, was aus dem Weinanbaugebiet Mondéjar noch so alles an Wein angeboten wird.

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