Wein:Weinbaugebiet Vinos de Madrid
Das Weinanbaugebiet Vinos de Madrid hat seinen Namen von der spanischen Hauptstadt Madrid, bzw der gleichnamigen Provinz. Das Weinanbaugebiet liegt dabei südlich der Stadt mit einer sehr weiten Ausdehnung von Ost nach West. Als Rebfläche stehen 7700 Hektar zu Verfügung, in den vorhandenen 44 Weinkellern (Bodegas) werden jährlich über 20 Millionen Liter Wein hergestellt. Dabei war die Rebfläche einst viel größer, 60.000 Hektar sollen es vor der Reblauskatastrophe gewesen sein, die nahezu alle Anbauflächen zerstörte. Es dauerte sehr lange, bis sich die Winzer von diesem Schock erholten. Bekannt ist der Weinbau hier übrigens schon seit der Antike, als die Römer den Weinbau in die Gegend brachten.
In der jüngeren Vergangenheit hat sich der Weinbau im Weinanbaugebiet Madrid so ähnlich verändert, wie es in so vielen Weinanbaugebieten der Fall war. Es ist noch gar nicht so lange her, da stellte man in diesem Weinanbaugebiet fast ausschließlich Fassweine für den Massenbedarf her. Erst als diese Märkte immer weiter schrumpften, besann man sich auf neue Konzepte. Neue Winzer brachten neue Methoden. Und 1990 bekam man den ersten Lohn für diese Qualitätssteigerung, das Herkunftssiegel D.O. (Denominación de Origen). Doch mit dieser Entwicklung zu hochwertigeren Weinen ist man noch lange nicht am Ende. Immer mehr Winzer erkennen das Potential der Weine und immer mehr Anerkennung bekommen Weine aus dem Weinanbaugebiet Madrid auch auf dem internationalen Parkett. Viele behaupten sogar, dieses Weinanbaugebiet wäre schon mit den großen Anbaugebieten auf Augenhöhe, das dürfte allerdings noch einige Zeit dauern, schon allein allein, weil es noch keine weitere Klassifizierung der Weinberge gegeben hat.
Das heutige Weinanbaugebiet unterteilt sich nochmals in drei Subzonen:
- St. Martin de Valdeiglesias (im Südwesten)
- Navalcarnero (im Westen)
- Arganda (im Südosten)
Das Klima in Zentralspanien ist sehr kontinental. Das heißt, es gibt sehr heiße Sommer und kalte Winter und auch die Temperaturen am Tage unterliegen großen Schwankungen. Dazu ist es es sehr tocken, es fallen kaum Niederschläge und auch die Luftfeuchtigkeit ist sehr gering. Das ist aber unschädlich für die Reben, tatsächlich werden die Weine dadurch hochwertiger und zudem sogar noch resistenter gegen Schädlinge. Dafür werden die Reben sehr lange von der Sonne beschienen. Auch das eine gute Voraussetzung für hochwertige Weintrauben.
Im Terroir unterscheiden sich die drei Subzonen mitunter doch erheblich. In St. Martin de Valdeiglesias ist der Boden recht unfruchtbar, sehr tonhaltig und der Untergrund ist aus Granit. Der Boden in Navalcarnero ist ähnlich, hat zudem noch recht wenig Calcium kann dafür aber das wenige Wasser besser speichern. Im hügeligen Arganda hat man zum Weinbau oft Terrassen angelegt, der Boden ist weicher, enthält viel Kalk und der Untergrund besteht aus Granit.
Das Weinanbaugebiet Madrid ist ein typisches, spanisches Rotwein-Gebiet. Dabei setzt man auf die typischen spanischen Rebsorten Grenache und Tempranillo, dazu kommen die Rebsorten Merlot, Syrah und Cabernet Sauvignon. Am bekanntesten ist sicher der Grenache-Wein, der hier zumeist an- und ausgebaut wird. Aber man bekommt auch Weißwein im Weinanbaugebiet Madrid. Auch hier hat man zunächst typisch spanische Rebsorten im Angebot. Macabeo, Airén, Albillo, Moscatel und Malvar werden hier angebaut.