Wein:Weinbaugebiet in Serbien
Auf serbisch heißt Wein Vino (Вино), bereits der Name zeugt von möglichen alten Wurzeln im Lateinischen.
Geschichte[Quelltext bearbeiten]
Der Weinanbau hat auf dem Gebiet des heutigen Serbien bereits eine lange Tradition. Die Römer schätzten einst die Weine, die auf den ertragreichen Böden der heutigen Vojvodina und des zentralserbischen Karstmittelgebirges gedeihen. Nicht zuletzt hatte Kaiser Konstantin der Große seine Ferienresidenz nach Naissus (das heutige Niš) verlegt, man kann sich schwerlich vorstellen, dass der Imperator auf diesem Gute keinen Wein genoss. Doch bei aller Anekdote blickt auch das heutige Serbien auf eine Tradition des Weinanbaus zurück, die bereits im Mittelalter belegt war und auch in der Moderne fortgeführt wurde und wird. Kaiser Dušan verfügte im 14.Jahrhundert die Pflanzung von Reben per Dekret im gesamten Serbischen Reich, vor allem rund um die Klöster Manasija, Ravanica oder auch Gračanica befanden sich große Güter. Es ist auch schriftlich überliefert, dass der deutsche Kaiser Friedrich Barbarossa auf seiner Reise über den Balkan mit dem serbischen Fürsten Stefan Nemanja Freundschaft beim Genuss des einheimischen Weines schloss.
Regionen[Quelltext bearbeiten]
Einige Regionen und lokale Rebsorten verdienen hierbei besondere Würdigung. Die Einheimischen lieben ihren Wein, viele Volkslieder handeln von ihm und bei einem ausgelassenen Fest darf neben dem lokalen Schnaps "Rakija" aus verschiedenen Fruchtsorten auch kein Wein fehlen. Bekannt ist das grosse Weinfestival in Sremski Karlovci "Karlowatzer Traubenlese" (Карловачка Берба Грожђа), das jedes Jahr im Oktober stattfindet.
„Vino je kao tečan poljubac. Vino je tečna ljubav“. - "Wein ist wie ein flüssiger Kuss. Wein ist flüssige Liebe." - Redensart in Serbien
Anbaugebiete[Quelltext bearbeiten]
- Fruška Gora: ein Mittelgebirge südlich der nordserbischen Stadt Novi Sad (zu deutsch Neusatz). Bekannt für seine fruchtigen Weißweine, vor allem der einheimischen Sorte Tamnjanika aber auch Rheinischen Riesling und Chardonnay.
- Westliches Banat: rund um die Stadt Vršac wird vor allem Welschriesling angebaut.
- Šumadija - Große Morava: auf diesem Gebiet in Zentralserbien liegen zwei bedeutende Weinstädte: Smederevo und Aleksandrovac, die sich jedoch auch überlappt mit der westlichen Morava. Erstere ist auch Namensgeberin der gleichnamigen Rebsorte Smederevka, die ausgewogene Säure und Süße und einen guten Charakter aufweist, der vor allem zu Fisch und verschiedenen Käsesorten wie Kackavalj passt. Aber hier gedeihen auch Rotweine wie der einheimische Prokupac, Kadarka sowie der französische Merlot
- Syrmien (Srem): rund um Irig bis an die Grenze mit Kroatien erstreckt sich diese Anbauregion. Vor allem in Irig selbst werden beliebte Weißweine angebaut.
- Westliche Morava: das Weingut Župa in dieser zentralserbischen Region um die Schleife des Flusses Morava ist bekannt für seine fruchtigen Rotweine der Sorte Vranac.
- Subotica: entlang der Grenze mit Ungarn gedeihen Reben, die wie die ungarischen Nachbarsorten "Tokaji" genannt werden.
Einheimische Sorten[Quelltext bearbeiten]
- Krstač - Weißwein, harmonisches Bouquet, gelbgoldener Schimmer.
- Kadarka - Sehr anspruchsvolle Rotweinsorte, bei erfolgreicher Kelterung jedoch entwickelt sich ein dunkler, voller Rotwein, reich an Tanninen.
- Tamjanika - Eine fruchtige Weißweinsorte, die Trauben sind sensorisch stark wahrnehmbar, als Effekt riecht man den Duft der Trauben auf der Fruška Gora schon von sehr weitem.
- Smederevka - Sehr trockene Weißweinsorte, bereits gepflanzt vom römischen Kaiser Marcus Aurelius Probius in der Region um das heutige Smederevo.
- Vranac - Eine Rotweinsorte aus Montenegro, charakterreich, schmeckt sehr rund.
- Prokupac - Rosé-Sorte, schmeckt sehr fruchtig, vor allem süße Weine werden aus dieser Sorte produziert. Ist bekannt für seinen hohen Alkoholgehalt durch den fermentierten Traubenzucker.