Zutat:Arganöl
Arganöl | |
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100 ml Arganöl enthalten: | |
Brennwert: | 3356 kJ / 816 kcal |
Fett: | 90,7 g |
Kohlenhydrate: | 0,0 g |
Eiweiß: | 0,0 g |
Salz: | keine Angabe |
Cholesterin: | keine Angabe |
Ballaststoffe: | keine Angabe |
Rezepte, die auf diese Zutat verweisen. |
Arganöl wird das aus den Samen der Beerenfrüchte des Arganbaums gewonnen (siehe Pflanzenöl). Zur Herstellung eines Liters Öl sind 30 kg Samen, nachdem diese von ihrer extrem harten Schale befreit worden sind, erforderlich. Bei dem Arganöl aus gerösteten Samen werden die Samen leicht geröstet, und es werden nur intakte Samen geröstet, damit sie keinerlei Verbrennung davontragen. Bei dem Arganöl aus erster Kaltpressung werden die Samen nicht oder kaum geröstet. Das Öl hat einen leicht säuerlichen und sehr nussigen Geschmack.
Herkunft[Quelltext bearbeiten]
Im Westen Marokkos wird der Arganbaum seit Jahrhunderten zur Ölgewinnung angebaut.
Verwendung[Quelltext bearbeiten]
Dieses sehr feine Öl findet in der nordafrikanischen Küche zum Würzen von Salaten, anderen Speisen und in der Kosmetik Verwendung. Arganöl findet hohe Wertschätzung als Gourmetöl für die anspruchsvolle Küche.
Herstellung[Quelltext bearbeiten]
Die Herstellung, zumindest in der traditionellen Verfahrensweise, ist sehr aufwendig und somit auch teuer. Bei der traditionellen Handpressung - heute in den von der Regierung geförderten von Frauen (wie seit jeher) geführten Kooperativen - werden die geernteten Früchte und Mandeln ausschließlich von Hand in einem bis zu 24 Stunden dauernden Prozess gepresst. Nach dem Entfernen des Fruchtfleischs werden die extrem harten Kerne von Hand mittels eines Steins auf einem Stein aufgeklopft. Darin befinden sich die Mandeln, die dann angeröstet werden. In einer Steinmühle werden die Mandeln manuell zermahlen. Der Mandelbrei wird unter Zugabe abgekochten Wassers gerührt, bis tropfenweise Öl austritt. Es gibt auch noch die Herstellungsweise ohne Röstung und ohne gekochtem Wasser. die so genannte Kaltpressung.
Bemerkenswert ist, dass früher wie heute Ziegen mit besonderer Klettergeschicklichkeit auf die Arganbäume kletter(te)n, um die Früchte zu fressen. Sie scheiden dann die unverdauten harten Kerne aus, die von den Bauern aufgesammelt und wie vor beschrieben, weiterverarbeitet werden.
3 Argannüsse, jeweils etwa 22 mm lang. Eine Nuss wurde mit einem Hammer (in Deutschland) aufgeschlagen, die Mandel in der Mitte ist nur noch zur Hälfte vorhanden, der Rest flog beim Aufschlagen weg und ist verloren. Das erklärt auch, warum beim Aufschlagen in Marokko ein Tuch um die "Werkbank" gewickelt ist.
Kritik an der Vermarktung[Quelltext bearbeiten]
(Zitat aus Wikipedia)
Die Schweizerische Gesellschaft für Ernährung (SGE) kritisiert die unkritische Anpreisung:
- ...In letzter Zeit wird ...intensiv für Arganöl geworben. In Zeitschriften und im Internet wird es als viel wertvoller als andere Öle angepriesen. Es soll kosmetische, medizinische und nahrungsergänzende Eigenschaften besitzen.
Begründet wird all dies durch die «besondere Zusammensetzung» von Arganöl. Es bestehe zu über 80% aus ungesättigten Fettsäuren – eine Trivialität, denn dies trifft praktisch auf alle pflanzlichen Öle zu. Ferner sei der Anteil an Linol- und Ölsäure wesentlich höher als in Olivenöl. Arganöl enthält rund 36 % Linolsäure, Olivenöl rund 10 %. Soweit stimmt die Aussage also. Bei der Ölsäure wird hingegen stark übertrieben, wenn nicht sogar bewusst geschummelt. Arganöl enthält 45 %, das viel billigere Olivenöl indes 71 % Ölsäure, also einen deutlich höheren Anteil dieser gesunden, einfach ungesättigten Fettsäuren.
Für eine umfassende ernährungsphysiologische Beurteilung eines Öles reichen diese Angaben aber nicht aus. Insbesondere die mehrfach ungesättigten Fettsäuren müssen genauer unter die Lupe genommen werden. Da schneidet Arganöl überhaupt nicht optimal ab. Es enthält einen erheblichen Überschuss an Linolsäure und entsprechend einen zu geringen Anteil an Alpha-Linolensäure.
Weitere Anpreisungen zum Arganöl beziehen sich auf den angeblich unvergleichlich hohen Gehalt an antioxidativ wirksamen Substanzen. Die aufgeführten Zahlen mögen zwar stimmen, doch werden sie bewusst irreführend verglichen. Der Vitamin-E-Gehalt von Arganöl (620 mg/kg) wird z. B. jenem von Olivenöl (320 mg/kg) statt dem von Weizenkeimöl (1950 mg/kg) gegenübergestellt. Ein anderes Beispiel: Der Flavonoidgehalt wird mit 56 mg/kg angegeben. Dass Rotwein pro Deziliter bereits mehrere Hundert Milligramm enthält, wird natürlich nicht erwähnt.
Arganöl ist nicht wertvoller als andere pflanzliche Öle. Viele Anpreisungen sind falsch oder irreführend und täuschend. Seinen horrenden Preis von rund CHF 100.– pro Liter [~ 91 €/l] ist es zumindest aus gesundheitlichen Gründen nicht wert.
Siehe auch[Quelltext bearbeiten]
- Pflanzenöl
- Arganöl bei Wikipedia