Gesundheit:Was muss beim Einkauf von Fleisch beachtet werden?

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Was man beim Einkaufen von Fleisch beachten sollte[Quelltext bearbeiten]

Wenn man sich mit Lebensmitteln und Ernährung beschäftigt, stößt man immer wieder an Grenzen, denn alles ist nicht so einfach, schwarz und weiß, sondern komplizierter und man muss für sich selber entscheiden, welchen Weg man denn nehmen sollte. In den meisten Fällen kann man noch nicht einmal sagen, ob gesund oder ungesund, sondern nur eher gesund oder eher ungesund. Aber auch ganz andere Dinge spielen eine Rolle, an die man beim Einkauf von Fleisch meist gar nicht denkt. Vielleicht sogar stellvertretend für viele andere Bereiche der Gesundheit, soll dieser Artikel einmal aufzeigen, wie vielschichtig diese Diskussion doch ist und in welche Schwierigkeiten man kommt, wenn man tiefer in die Materie einsteigt.

Geschichten[Quelltext bearbeiten]

Vorweg sollen ein paar kleine Geschichten erzählt werden, die den Umgang mit dem Thema Fleisch in Mitteleuropa beschreiben. Sie scheinen zunächst zusammenhanglos, doch in der Folge wird die Bedeutung dieser Geschichten klarer. Wer sich dieses nicht durchlesen möchte, der kann auch gleich auf Tipps gehen, dort wird der Artikel zusammengefasst auf das Einkaufen noch einmal zusammengefasst. Alle Geschichte gingen so oder sehr ähnlich durch die Presse, sind also nicht frei erfunden.

1. Geschichte[Quelltext bearbeiten]

In einem Zoo in Deutschland war eine Giraffe offenbar zu viel, ein Verkauf des Tieres war nicht möglich, und man entschloss sich, die Giraffe öffentlich (!) zu schlachten und an die Krokodile zu verfüttern. Ein Aufschrei den Entsetzens ging durch die Presse, und die Bevölkerung nahm Anteil daran und verurteilte das Verhalten.

2. Geschichte[Quelltext bearbeiten]

Auf einem Supermarkt-Parkplatz muss die Polizei zu einem Einsatz erscheinen, da der Besitzer eines Hundes sein Tier in brennender Sonne im Auto eingesperrt hatte und der Hund winselnd auf seine Lage aufmerksam machte. Die Beamten ermittelten den Täter, retteten den Hund und verhängten gegen den Halter ein Bußgeld.

3. Geschichte[Quelltext bearbeiten]

Auf einer Autobahn in Deutschland verunglückte ein Lkw mit Mastschweinen. Die Tiere wurden noch an der Unfallstelle notgeschlachtet.

4. Geschichte[Quelltext bearbeiten]

Das Hausschwein Babe wird in der örtlichen Presse erwähnt, weil es zahlreiche Kunststücke von seinem Besitzer beigebracht bekommen hat. Es kann genauso viele Tricks wie ein gut ausgebildeter Hund.

5. Geschichte[Quelltext bearbeiten]

In Westafrika werden Unmengen Knochen und Fleischreste von europäischen Mastbetrieben verkauft. Sie werden teilweise unzureichend gelagert, die Kühlkette reißt immer wieder und wird so oft verdorben zu Dumping-Preisen angeboten. Das Billigfleisch bedroht auch Bauern im eigenen Land, die Fleisch nicht zu diesen Preisen erzeugen können.

6. Geschichte[Quelltext bearbeiten]

In Großschlachtereien arbeiten Billig-Löhner aus Rumänien und Bulgarien. Sie bekommen nur einen Hungerlohn, arbeiten zu miserablen Arbeitsbedingungen ohne Stundenbegrenzung und müssen in Wohnungen wohnen, die von der Leiharbeiter-Firma, der sie angehören, gegen Entgelt zu Verfügung gestellt werden.

Was alle diese Geschichten zeigen ist, dass wir alle einen unterschiedlichen Umgang mit Tieren pflegen. Die Wertschätzung für ein Tier hängt von der Beziehung ab, die wir zu ihm pflegen. Dazu zeigen sie auch, was für ein unerbitterlicher Preiskrieg im Bereich Fleisch tobt. Kosten müssen gesenkt werden, da spielt Moral teilweise schon gar keine Rolle mehr.

Massentierhaltung[Quelltext bearbeiten]

Man muss sich vor Augen führen, das fast alles Fleisch, dass heute in europäischen Metzgereien und Supermärkten angeboten wird aus Massentierhaltung stammt. Diesen Begriff prägte der bekannte Tierfilmer und Zoodirektor Bernhard Grzimek, der wohl als erster auf die damit verbundenen Problematiken hinwies. In der Massentierhaltung werden Tiere nur zum Zwecke der Mast gezüchtet und aufgezogen. Die Versorgung wird möglichst mechanisiert, die Tier müssen unter nicht artgerechten Bedingungen aufwachsen und das möglichst schnell. Sie werden zum frühest möglichen Zeitpunkt geschlachtet um den Gewinn so hoch wie möglich zu halten. Nicht für die Züchtung geeignete Tiere werden weitgehend aus dem Betrieb genommen und getötet. So werden alle ausgebrüteten Hähne etwa bei der Hühnermast kurz nach der Geburt getötet, denn ein Hahn wächst nicht so schnell, wie eine Henne und verbraucht so auch mehr Futter.

Für den Normalverbraucher ist es äußerst schwer, sich einmal eine solche Massentierhaltung anzusehen. Es ist in Frage zu stellen, ob das gut so ist oder nicht, denn die Zustände in diesen Betrieben sind schon haarsträubend. Es ist anzunehmen, dass Verbrauchen, die in solche Betriebe einen Blick werfen durften, auf Produkte aus der Massentierhaltung verzichten - wenn möglich. Dazu kommt sicher auch noch eine hohe Dunkelziffer, die die staatlichen Reglementierungen nicht beachten. Zudem ist es in solchen Betrieben üblich, die Tiere gegen alle möglichen Krankheiten zu schützen. So werden Medikamente in hoher Dosierung eingesetzt, um eine Infektion der ganzen Produktion zu verhindern. Das Futter für die Tiere erzeugen diese Betriebe nicht selbst, sondern kaufen es ein. Mit dem Futter werden auch die Medikamente verteilt. Es ist so ausgelegt, dass die Tiere schnell wachsen können. Auch beim Futter wird deswegen nicht an entsprechenden Zusätzen gespart.

Auch die Schlachtung der Tiere ist eher industriell organisiert. So müssen etwa Schweine (wie die in der Geschichte Nummer 3) lebendig über unsere Autobahnen zu den Schlachtbetrieben gefahren. Dabei ist der Stress, dem die Tiere ausgesetzt sind, und die damit ausgeschütteten Hormone in ihrem Fleisch kaum erforscht. Ebenfalls die Auswirkungen dieser Hormone auf den menschlichen Organismus. Um die Kosten weiter gering zu halten, werden (wie in der Geschichte Nummer 6) auch Arbeitskräfte eingesetzt, die nicht nach den hiesigen Bedingungen arbeiten und bezahlt werden. Verursacht wurde diese Entwicklung durch die Preiskämpfe, die in der Branche ausgetragen werden, um Fleisch möglichst billig an den Verbraucher zu bringen.

Ökologische Tierhaltung[Quelltext bearbeiten]

Der Widerstand gegen diese Verhältnisse wächst. Immer mehr Bauern versuchen, eine Trendwende herbeizuführen und nehmen es dabei bewusst in Kauf, dass ihre Produkte teurer sind als die aus dem Supermarkt. Dafür haben sie dann aber auch eine deutlich bessere Qualität.

In der ökologischen Tierhaltung gibt es eine ganze Reihe verschiedener Modelle, die alle aber auf jeden Fall daran arbeiten, die Tiere nicht als reine „Sache“, sondern als Lebewesen zu sehen. Diese verschiedenen Formen hier alle aufzuzählen würde sicher den Rahmen eines solchen Artikels sprengen. Nur eines sei auf jeden Fall gesagt: Neben der würdigeren Haltung der Tiere kommt auch besseres Fleisch heraus.

Täglich Fleisch essen?[Quelltext bearbeiten]

Ob man nun täglich Fleisch essen muss oder nicht, soll sicher jeder für sich selbst bewerten. Fakt ist aber, dass in Mitteleuropa viel zu viel Fleisch gegessen wird und die Krankheiten, die damit einhergehen, in steigender Tendenz sind. Das wird sicher auch dadurch gefördert, dass Fleisch so günstig im Einkauf ist. Wäre es teurer, dann würden wir sicher wieder mehr auf pflanzliche und damit gesündere Lebensmittel zurückgreifen.

Eine Rückbesinnung auf mehr pflanzliche Kost hätte neben den positiven gesundheitlichen Folgen auch für die Umwelt eine Menge Gutes. So genügen für die Produktion vom Obst und Gemüse viel weniger Ressourcen als für die Fleischerzeugung. Die Ökobilanz sieht also deutlich besser aus. Warum also nicht einmal einen Tag ohne Fleisch einlegen. Die Gesundheit wird es danken.

Fleischqualität[Quelltext bearbeiten]

So wird es zur Zeit auch in den Medien verbreitet. Weniger Fleisch, dafür die Qualität des Fleisches höher ansetzen. Auch eine Entwicklung in Mitteleuropa ist, das wir insgesamt immer weniger für Essen ausgeben, was zu Lasten der Qualität geht, um uns andere Dinge leisten zu können. Jeder hat ein Smartphone, einen Fernseher mit Flachbildschirm, ein Auto einen Computer, kauft aber das billigste Fleisch und Gemüse aus dem Discounter. Lebensqualität ist aber auch die Qualität der Lebensmittel, die wir zu uns nehmen.

Es ist weitgehend bekannt, dass Schnitzel aus dem Discounter in der Pfanne immer kleiner werden und sich am Ende der Garzeit als zähe Schuhsohle entpuppen. Ein Nebeneffekt der schnellen Aufzucht der Tiere. Eine schonendere Aufzucht hat zur Folge, dass man nach dem Braten auch immer noch ein schönes Schnitzel in der Pfanne hat.

Schau dir doch einmal deinen Metzger genauer an. Er wird dir verraten, woher er sein Fleisch bezieht. Dann kann man ja auch noch mal die Probe machen und das Fleisch vom Metzger mit dem aus dem Supermarkt vergleichen. Die Entscheidung für das qualitativ hochwertigere Fleisch vom Metzger des Vertrauens fällt dann schon leichter.

Siehe auch[Quelltext bearbeiten]