Manseng ist eine Rebsorte aus der Weinanbauregion Südwest in Frankreich.
Manseng ist eine vermutlich baskische Rebsorte, die es in heute noch in zwei weißen und einer roten Varietät gibt: Gros Manseng, Petit Manseng und Manseng Noir.
Die Rebsorte liefert pikante, säurebetonte, trockene Weiß- und Rotweine, sorgt aber im Weinbaugebiet Jurançon auch für hervorragende Resultate in edelsüßen Weinen. Die etwas eigenwillige Rebsorte hat ihre Rebfläche von 90 ha im Jahre 1968 auf inzwischen etwa 1.152 ha vervielfacht, was in Frankreich nur selten anzutreffen ist.
Gros Manseng[Quelltext bearbeiten]
Der Gros Manseng wird überwiegend für die trockenen Weißweine des Jurançon, im Weinbaugebiet Irouléguy sowie im Weinbaugebiet Béarn verwendet.
Er ist eine eigenständige Sorte mit reichlichen Erträgen. Der Wein ist weniger elegant und fein als voll im Geschmack, etwas breit und kräftig mit ausgeprägt blumigem, animierend exotisch duftendem Charakter, den eine attraktive Säureader herzhaft frisch im Trunk prägt.
Petit Manseng[Quelltext bearbeiten]
Petit Manseng ist die Edelform der Sortenfamilie. Die vor allem in Jurançon verbreitete Rebe hat auffallend kleine, dickschalige Beeren, die nur wenig Saft abgeben, so dass der Ertrag manchmal nur 15 hl/ha beträgt. Durch die wegen der dicken Schalen lange Reifezeit konzentriert sich der Zuckergehalt extrem während des Eintrocknungsprozesses. Dadurch erreichen Weine aus Petit Manseng auch ohne Edelfäule leicht potentielle Alkoholgehalte von 20 %, mit dennoch feiner frischer Säure und einem animierenden Bukett nach Ananas, Papaya, Mango und anderen exotischen Obstsorten.
Die besten Weine stammen aber von edelfaulen Trauben, die auf den spektakulär liegenden Terrassenweinbergen am Fuße der Pyrenäen in rund 600 bis 1000 m Höhe kaum bekannte, aber hochwertige Süßweine ganz eigener Stilistik und rarer Frische hervorbringen. Deren Potential gilt als groß und vielversprechend, weil die Weine zu den preiswertesten großen Süßweinen des Weltmarktes gehören, weshalb das Interesse an ihnen allmählich wächst, weit über Frankreichs Südwesten hinaus.
Manseng Noir[Quelltext bearbeiten]
Die Rebsorte wird heute auf nur noch wenigen ha in der Region Südwest-Frankreich angebaut, während sie früher hier weit verbreitet war. Dort ist sie im Béarn zugelassen. Die spät reifende, ertragreiche Sorte ist widerstandsfähig gegen Echten Mehltau und erbringt dunkelfarbige, tanninreiche Rotweine mit hohem Gehalt an Säure.
Nach DNA-Analysen von 2007 ist Manseng Noir mit den Sorten Baroque - ebenfalls nur noch geringe Anbauflächen - und Tannat genetisch sehr eng verwandt. Ebenso besteht eine verwandtschaftliche Beziehung zu den Sorten Claverie und Raffiat de Moncade.
Synonyme sind Arrouya, Courbu Rouge, Petit Courbu, Gros Manzenc, Mansenc Noir, Mancep und Manseng Rouge.