Wein:Weinbaugebiet Campo de Borja
Das spanische Weinanbaugebiet Campo de Borja liegt in der Provinz Saragossa (Zaragoza) und produziert im Jahr über 30 Mio. l Wein. Diese Weine werden in nur 17 Weingütern (Bodegas) hergestellt, die dazu von 7.400 ha Rebfläche beliefert werden. Namengebend ist die 5.000-Seelen-Stadt Borja, 10 km südlich des Ebro gelegen. Das Gebiet ist deckungsgleich mit der gleichnamigen Verwaltungseinheit.
Die Stadt liegt im Ebro-Tal. Die Weinberge erstecken sich sowohl im Ebrotal, als auch an den Hängen der Gebirge um das Ebrotal. Weine dieses Weinanbaugebietes tragen das Herkunftssiegel D.O. (Denominación de Origen). Das Weinanbaugebiet verfügt über eine lange Tradition im Weinbau, das bis in die Antike zurückreicht.
Der Boden besteht in den Tallagen meist aus Schwemmland des Ebro mit Sand und sogar Geröll, an den Hängen, wo sich die meisten Weinberge befinden, hat man es mit sehr mineralischen Böden zu tun, die auf Terrassen angelegt wurden. Hier trifft man auch auf eisenhaltige Böden. Wegen der großen Entfernung zu den Meeren (Mittelmeer und Golf von Biskaya sind jeweils rund 250 bis 300 km entfernt) dominiert das iberische Kontinentalklima. Der Winter wird vom Atlantik leicht abgemildert, im Sommer ist es durch die Höhenlage nicht so heiß. So hat man über die Jahreszeiten nicht die ganz großen Temperaturschwankungen. Am Tag kann es aber sehr heiß werden, während es in der Nacht sehr kalt wird. Niederschläge kommen meist nur in Schauern vor, so dass länger dauernde Regenfälle die Ausnahme sind. Dafür scheint sie Sonne sehr oft und lange. Ideale Bedingungen für einen guten Wein.
Campo de Borja wird immer wieder auch Reich der Garmacha (wie man die Grenache-Traube hier nennt) genannt. So ist es nicht verwunderlich, dass man in diesem Weinanbaugebiet vornehmlich Rotwein ausbaut und das natürlich aus der Grenache-Rebe. Aber man verwendet auch andere Rebsorten zum Ausbau von Rotwein, und auch hier findet man keine Besonderheiten: Tempranillo, Syrah, Cabernet Sauvignon, Merlot und Mazuela werden angebaut. Diese Trauben werden zu kirschroten, fruchtigen und warmen Rotweinen ausgebaut. Sie haben einen Alkoholgehalt von mindestens 12 %.
Für den Weißwein sind die Rebsorten Macabeo, Chardonnay und Moscatel zugelassen. Macabeo ist dabei die dominierende Rebsorte. Aus dieser Traube werden meist sortenreine, blass gelb-grüne, leichte und frische Weißweine ausgebaut, die mit einem geringeren Alkoholgehalt (mindestens 10,5 %) auf den Markt gebracht werden.
Auch Roséweine werden aus den gleichen Trauben wie der Rotwein hergestellt. Die Weine sind himbeerfarben, liegen im Alkohol zwischen Rot- und Weißwein, sind sehr fruchtig und leicht und je nach verwendeter Rebsorte frisch bis kräftig.