Wissen:Philippinische Küche
Die philippinische Küche ist die Küche des westpazifischen Inselstaats zwischen China und Australien. Die Philippinen bestehen aus über 7000 Inseln, auf denen über 100 Mio. Menschen leben, die den Staat zum bevölkerungsmäßig zweitgrößten der Erde machen.
Einflüsse der spanischen, mexikanischen, chinesischen, indischen, japanischen und amerikanischen Küchen sind in der philippinischen Küche vereinigt und haben auf die Regionalküchen der unterschiedlichen ethnischen Gruppen der Philippinen gewirkt.
Wie bei einem Inselstaat nicht anders zu erwarten, bilden Fisch und Meeresfrüchte die Grundnahrungsmittel, hinzu kommt Reis als Bestandteil jeder Mahlzeit. Oft wird Fisch nur gebraten und mit Reis und Gemüse gegessen.
Sinigang na isda ist eine säuerliche Suppe, die meist aus größeren Fischen zubereitet wird. Sie bilden auch die Basis für Paksiw (mit Pfeffer und Essig geköchelter Fisch) oder Inihaw (gegrillte Fischspieße).
Nur in teuren und exklusiven Gerichten kommen Garnelen, Krabben und Langusten zum Einsatz. Muscheln und Schnecken gibt es als Delikatessen in guten Restaurants, obwohl sie auch als Arme-Leute-Essen gelten.
Kinilaw, auch Kilawin ist die philippinische Version von Ceviche. Es ist roher, in Essig oder Limettensaft marinierter Fisch, der mit klein geschnittenen Zutaten wie Knoblauch, Ingwer und Chili in vielen lokalen Rezeptvariationen zubereitet wird.
Etwa 4 % der Philippinos sind Muslime und essen kein Schweinefleisch. Muslime leben nur im Westen der Insel Mindanao (südliche Philippinen) und auf den Inseln der westlich davon liegenden Sulusee. Im übrigen Land gilt Adobo als Nationalgericht, das aus Schweine- oder Rindfleisch, Geflügel, Fisch oder gedünstetem Gemüse besteht. Gewürzt wird u.a. mit Essig, Knoblauch, Zwiebeln, Pfeffer und je nach Region Sojasauce oder Kokosmilch.
Geröstetes Spanferkel mit Lebersauce wird auf Festen serviert, das auf den Philippinen unter dem spanischen Namen Lechón bekannt ist. Lechón ist auch ein Gericht der kolumbianischen Küche. Verbreitet sind auch luftgetrocknetes und gesalzenes Rindfleisch und Fleisch- und Fischspieße oder Kara-Kare (Ochsenschwanz und/oder Rindfleisch in Erdnusssauce). Die Speisen sind dabei weniger stark gewürzt als in anderen asiatischen Ländern. In der Provinz Bicol wiederum wird gerne scharf gegessen, das so genannte Bicol Express ist zum Beispiel dem Thai-Curry sehr ähnlich.
Die chinesische Küche nimmt Einfluss z. B. mit Siopao (gefüllte Teigtaschen), Misua (lange, dünne Nudeln. ein langes Leben versprechend), Lumpia, Arroz caldo (Reis mit Huhn). Dieses Gericht hat zwar aufgrund der Kolonialzeit einen spanischen Namen, ist jedoch gleichfalls auf chinesische Einflüsse zurückzuführen.
Gerichte spanischer Herkunft wie Ensaymada (süßes Buttergebäck mit Käse), Pan de sal (kleine Brötchen) und Puto oder Bibingka (Reisgebäck) isst man als Zwischenmahlzeit. Puto wird sehr oft mit Dinuguan (eine Suppe aus Schweinefleisch und Blut) gegessen. Die chinesischen Gerichte Hopia (Gebäck mit Bohnenpaste) oder Pancit canton (Wok-Nudeln) werden auch sehr gerne serviert.