Wein:Griechisches Weinrecht
In Griechenland werden über 300 Rebsorten angebaut. Dazu kommen immer neue aus dem Ausland und eigene Züchtungen.
Weinqualitäten in Griechenland[Quelltext bearbeiten]
Wie in Deutschland teilt man auch den griechischen Wein in verschiedene Qualitätsstufen auf:
- Epitrapezios Oinos, entspricht etwa dem deutschen Tafelwein. Diese Klassifikation ist seit 2016 abgeschafft.
- Topikos Oinos TO (Regionalwein), entspricht etwa dem deutschen Landwein. Die bisher so bezeichneten Regionalweine heißen seit 2016 PGE (Geschützte geografische Angabe - griech. προστατευόμενη γεωγραφική ένδειξη (ΠΓΕ)).
In Griechenland gibt es verschiedene Herkunfts- und Qualitätsbezeichnungen.:
- Prostatefómeni onomasía proélefsis POP (Geschützte Ursprungsbezeichnung) (griech. προστατευόμενη ονομασία προέλευσης (ΠΟΠ)) fasst seit 2016 die beiden Qualitätskategorien zusammen:
- OPAP (Onomasia Proelefseos Anoteras Piotitos), entspricht etwa dem deutschen Qualitätswein bestimmter Anbaugebiete (Q.b.A.)
- OPE (Onomasia Proelefseos Eleghomeni), entspricht etwa dem deutschen Prädikatswein
Weiterhin gibt es Siegel, die sich auf die Lagerzeit beziehen. Diese sind allerdings nur bei Weinen mit dem POP-Siegel.
- Reserve, das bei Weißweinen eine Mindestlagerzeit von 2 Jahren vorsieht, davon mindestens 6 Monate im Fass und 6 Monate in der Flasche und bei Rotwein eine Mindestlagerzeit von 3 Jahren vorsieht. Die Mindestlagerzeiten in Fass und Flasche sind identisch.
- Grande Reserve, vorgeschrieben sind hier für Weißweine eine Mindestlagerzeit von 3 Jahren, davon mindestens 1 Jahr im Fass und 1 Jahr in der Flasche, und bei Rotweinen eine Mindestlagerzeit von 4 Jahren, davon mindestens 2 Jahre im Fass und 2 Jahre in der Flasche.
Die Weine mit den Qualitätssiegeln machen nur 10 % der Gesamtproduktion aus. Weine, die über dieses Siegel verfügen, haben eine rote Banderole am Flaschenhals.
Das griechische Weinrecht wurde 1972 komplett reformiert, eine erneute Reform erfolgt in 2015/2016, als Griechenland seine Etikettbegriffe in Einklang mit den anderen EU-Staaten brachte. Als Vorbild nahm man sich das französische Weinrecht. Alle hier verarbeiteten Aspekte wurden auch ins das griechische Weinrecht überführt. Um ein Qualitätssiegel zu erhalten, müssen eine Reihe von Vorgaben erfüllt werden. Es sind nur bestimmte Rebsorten zugelassen, die sich auch historisch in Griechenland nachweisen lassen. Die Weinberge erhalten eine Maximalproduktion, die nicht überschritten werden darf. Die Weinberge werden nach Boden und Mikroklima klassifiziert.
Griechischem Wein darf Zucker und Zitronenssäure zugesetzt werden. Die Mengen der Zusätze unterliegen allerdings bestimmten Vorschriften. Eine Jahrgangsbezeichnung darf auf dem Etikett nur erscheinen, wenn mindestens 85 % der Trauben auch aus dem entsprechenden Jahrgang stammen.