Wein:Vin de Pays

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Vin de Pays

Der französische Vin de Pays ist mit dem deutschen Landwein und dem spanischen Vino de la Tierra vergleichbar. Im Gegensatz zum Vin de Table kann man genau bestimmen, aus welchen Gebieten Frankreichs die Trauben stammen, denn es dürfen für einen Vin de Pays nur Trauben aus genau abgegrenzten Gebieten verwendet werden. Sie haben eine IGP-Bezeichnung, kommen also aus einem Gebiet mit geschützter Herkunftsbezeichnung.

Qualität[Quelltext bearbeiten]

Die Vins de Pays sind einfache, dennoch oft sehr wohlschmeckende Landweine. Bekannt sind die südfranzösischen Landweine, daher liegen auch die meisten der seit 1973 festgelegten Vin-de-Pays-Weinanbaugebiete in den südfranzösischen Départements.

Eine weitere Qualitätsgarantie ist die Tatsache, dass die Vin de Pays nur aus zugelassenen Rebsorten gekeltert werden und keine Cuvées sein dürfen. Natürlich ist auch das Chaptalisieren nicht zulässig.

Vorgaben[Quelltext bearbeiten]

Für einen Vin de Pays müssen folgende Vorgaben erfüllt sein:

  • Erträge: < 90 hl/ha für Weißwein, < 85 hl/ha für Rot- und Roséwein
  • Alkohol-Mindestgehalt (Vol.-%), abhängig von der Anbauregion:
    • 10° im Midi, das ist faktisch ganz Südfrankreich
    • 9,5° im Sud-Ouest und in der Region Centre-Est (Das Gebiet nördlich der Provence, südlich des Elsass' und Burgunds, östlich der Auvergne und nordöstlich vom Languedoc-Roussillon)
    • 9° für das Anbaugebiet Loire sowie für den Osten (Elsass, Jura, Savoyen)
  • Schwefeldioxid-Gehalt: < 125 mg/l für Rotwein; < 150 mg/l für Weiß- und Roséwein. (Wenn der Restzuckergehalt >= 5 g/l liegt, erhöhen sich die Werte auf 150 mg/l für Rotwein und 175 mg/l für Weißwein und Rosé).
  • Anteil der Flüchtigen Säure: < 0,55 g/l (11,22 meq/l).

Einige Vins de Pays müssen strengeren Auflagen genügen.

Geografische Einteilung[Quelltext bearbeiten]

Die geografische Einteilung kennt drei Arten von Vin de Pays:

  • Vin de pays à dénomination départementale: Sie tragen immer den Namen des Départements, aus dem die Weine kommen.
  • Vin de pays à dénomination de zone oder Vin de pays local: Diese Weine sind gebietsmäßig stark beschränkt und umfassen manchmal nur ein paar Gemeinden, z.B. Vin de pays des Coteaux de Peyriac, Vin de pays de l’Île de Beauté, Vin de pays des Coteaux Miramont.
  • Vin de pays à dénomination régionale: Diese Weine kommen aus sechs sehr groß zusammengefassten Gebieten und haben daher oft einen sehr hohen Bekanntheitsgrad. Diese sechs Vins de pays sind:
  1. Vin de pays d'Oc: (ein Bereich innerhalb des Gebietes Coteaux du Languedoc. Es umfasst das an das Mittelmeer grenzende Südfrankreich und das Gebiet westlich der Rhône im südlichsten Abschnitt. Hauptstadt und Mittelpunkt des Gebietes ist Béziers.)
  2. Vin de pays du Comté Rhodanien: (umfasst das Gebiet um die nördliche Rhône und Savoyen),
  3. Vin de pays du Comté-tolosan (umfasst das Gebiet um Toulouse),
  4. Vin de pays du Jardin de la France (umfasst das Gebiet um die Loire),
  5. Vin de pays de Portes de Méditerrannée (umfasst das Gebiet östlich der Rhône im südlichsten Abschnitt in der Provence).
  6. Vin de pays de l'Atlantique (umfasst die Regionen Aquitaine und Poitou-Charentes an der Atlantik-Küste südlich der Bretagne und nördlich von Aquitaine).

Wegen der geographischen Überlappung der unterschiedlichen Anbaugebiete hat der Winzer häufig die Wahl zwischen mehreren Benennungen für seinen Vin de Pays. Er wählt in der Regel die Bezeichnung mit dem höchsten Bekanntheitsgrad oder bei minderer Qualität die Bezeichnung mit den lockersten Vorschriften.

Siehe auch[Quelltext bearbeiten]