Kategorie:POTIONES - römische Getränke
Das Getränkeangebot der Römer unterschied sich wesentlich von unserem heutigen. Nicht-alkoholische Heißgetränke, wie Tee, Kaffee oder Schokolade, waren unbekannt, ebenso Säfte. In Rom trank man Wasser und/oder Wein. Kinder und kranke Menschen erhielten auch Milch, und aus fernen, "barbarischen" Provinzen lernten die Römer auch Getränke wie Met oder Bier kennen, schätzten sie aber nicht sonderlich, sondern tranken sie nur, wenn kein Wein da war.
Außer Wasser (Aqua), das seit etwa 300 v. Chr. in guter Qualität überall in Rom zu haben war und das warm oder auch schneegekühlt getrunken wurde, tranken die Römer Mulsum, eine Mischung aus Wein und Honig, und Wein (Vinum) selbst, der üblicherweise mit Wasser verdünnt getrunken wurde. Der Wein wurde oft sehr stark verfälscht, so gab es Rezepte, wie aus Rotwein Weißwein zu machen sei und umgekehrt. Es gab auch einen Vorläufer des Glühweins, Conditum Paradoxum, eine Mischung aus Wein, Honig, Pfeffer, Lorbeer, Datteln, Mastix und Safran, die heiß, ggf. mehrmals aufgekocht oder auch auf Zimmertemeperatur getrunken wurde.
Es gab aber auch, als Zeichen von absolutem Luxus, eisgekühlten Wein. Dazu brauchte man einen so genannten Schneekeller. Hier wurde in erheblicher Menge Schnee zusammen gepresst und in großen Gruben gelagert. Als Isoliermaterialien dienten Gras, Stroh, Erde und Leinentücher. Durch den Druck ging der Schnee teilweise in Eis über. Selbst in der heißen Jahreszeit wurde Schnee auf Lasttieren aus dem Gebirge nach Rom gebracht. Dieser Aufwand sorgte dafür, dass das Eiswasser teurer war als der Wein selbst.
Bei einer comissatio, einem Trinkgelage, wurde stets ein Trinkkönig gewählt, der das Mischverhältnis von Wasser und Wein und die von jedem Anwesenden zu trinkende Menge bestimmen durfte. Außerdem konnte er von den Teilnehmern Gedichte und andere Vorträge fordern.
Das Bier hieß bei den Römern Cervisia (wovon span cerveza und port. cerveja abgeleitet sind), nach der Göttin der Feldfrüchte, Ceres. Allerdings waren die Römer zumindest in Südeuropa eher, auf Grund günstigerer klimatischer Verhältnisse, auf den Weinanbau fokussiert. Der römische Schriftsteller Tacitus nennt in seinem Werk Germania Bier als das Hauptgetränk der Germanen, das er als fehlgeschlagenen Versuch, Wein herzustellen, betrachtete.
Milch (Lac) wurde nicht in großen Mengen getrunken, eigentlich vor allem von Kindern und auf ärztlichen Rat. Manchmal wurde Milch als magenfüllendes Frühstück getrunken. In der Küche wurde Milch in vielen Gerichten verarbeitet. Weil sie nur schlecht haltbar war, wurde aus Milch meistens Käse hergestellt.
Kamelmilch war laut Plinius am leckersten und wurde verdünnt (1 Teil Milch auf 3 Teile Wasser) getrunken. Übrigens konnten sich nur reiche Römer diesen exotischen Trunk leisten. Ziegenmilch und Schafsmilch waren die gängigsten Sorten. Kuhmilch fand man nicht lecker, doch man konnte zumindest Käse daraus machen. Pferdemilch und Eselsmilch waren auch beliebt, letztere allerdings vor allem als Hautpflegemittel.
Soldaten, Arme und Sklaven mussten mit Posca vorlieb nehmen. Die Legionäre bekamen keinen Wein, da dieser der Disziplin schadete, Arme und Sklaven konnten sich Wein nicht leisten. Posca dagegen, ein Getränk aus Wasser, Essig, Honig und Koriandersamen, war billig und zudem erfrischend.
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