Wein:Weinbaugebiet Venetien
Das Weinanbaugebiet Venetien liegt in Nordostitalien und hat seinen Namen von seiner Hauptstadt Venedig. Das Weinanbaugebiet ist mit der politischen Gliederung gleichgesetzt. Das Gebiet erstreckt sich also vom Süden der Alpen bis an die Adria, von der Lombardei im Westen bis zum Friaul im Osten. Südlich grenzt die Emilia-Romagna an. Es ist das drittgrößte Weinanbaugebiet in Italien. Es stehen über 75.000 ha an Rebfläche zur Verfügung. Aus den hier geernteten Trauben werden über 900.000 hl Wein ausgebaut, nur weniger als ein Viertel davon stammen aus Anbaugebieten, die das Siegel DOC (Denominazione di origine controllata) tragen dürfen. Die über 115.000 Weingüter sind in der Regel sehr klein, bewirtschaften nur Weinberge unter 1 ha Größe.
Auch hier kann man ganz klar einen Trend erkennen, der sich heute durch ganz Europa zieht: Es geht zu modernen Winzern mit kleinen Weingütern, die ambitioniert immer bessere Qualitätsweine herstellen wollen, die auch im Wettstreit mit anderen Weinen bestehen sollen. Es geht also immer weniger darum, möglichst viel Ertrag aus den vorhandenen Weinbergen herauszuholen, sondern darum, möglichst guten Wein auszubauen, auch wenn das auf Kosten des Ertrages gehen sollte. Viele Winzer schaffen auch die Gradwanderung in der Mitte. Gerade in den beliebten Weinanbaubereichen, wie etwa Valpolicella oder Soave, Bardolino oder Prosecco, bemüht man sich um Qualität bei hoher Quantität. Was nicht immer gelingt.
Durch die Größe des Weinanbaugebietes kann man in Venetien natürlich nicht von einem einheitlichen Terroir sprechen. Die wenigen Weinberge an der Küste haben es mit sandigen Böden zu tun, der Hauptteil der Weinberge befindet sich in der Poebene und im Podelta, hier hat man es mit fruchtbarem Schwemmland zu tun, aber auch Teile der Alpen, nämlich die Dolomiten und das Alpenvorland gehören zu Venetien, mit entsprechenden kalkhaltigen und steinigen Böden in den höheren Lagen.
Das Klima ist dagegen einheitlicher. Natürlich bestimmen in den Dolomiten auch noch die Alpen das Klima, jedoch macht sich die Nähe des Mittelmeeres schon deutlich bemerkbar. Der Rest des Weinanbaugebietes ist ganz klar von mediterranem Klima bestimmt. Das heißt, lange warme Sommer ohne nennenswerte Niederschläge, milde Herbst- und Wintertage, in denen der Niederschlag schauerartig fällt. Die Unterschiede zwischen Tages- und Nachttemperaturen sind recht gering.
Friulano[Quelltext bearbeiten]
Der Friulano ist eine autochthone Weißwein-Rebe in Norditalien und eine klassische Sorte in der Weinanbaugebieten Friaul und Venetien. Darüber hinaus wird der Anbau in etlichen Provinzen Norditaliens empfohlen. Eine Zulassung besteht zudem in Chile, Argentinien und Russland. Italien verfügte im Jahre 1999 über 7.260 ha mit Friulano bestockte Rebfläche, was fast etwa der dreifachen Fläche des Saarlandes entspricht. Argentinien meldete knapp 1.000 ha.
Die Rebe ist spätreifend, wuchsstark und bringt hohe Erträge. Die Weine aus dem Friulano werden reinsortig oder als Verschnitt-Weine ausgebaut. Reinsortige Weißweine gibt es als trockene oder süße Weine und haben eine stroh- bis goldgelbe Farbe und einen hohen Alkoholgehalt.
Der Wein findet reinsortig oder im Verschnitt u.a. Eingang in die DOC-Weine Bianco di Custoza, Colli Berici, Collio Goriziano, Colli Orientali del Friuli, Friuli-Annia, Friuli Aquileia, Friuli Grave, Friuli Isonzo und Friuli Latisana.
Auswahl von Weinen mit DOC (Denominazione di origine controllata)-Status[Quelltext bearbeiten]
- Arcole
- Bagnoli di Sopra oder Bagnoli
- Bardolino
- Bianco di Custoza
- Breganze
- Colli Berici
- Colli di Conegliano
- Colli Euganei
- Conegliano-Valdobbiadene
- Gambellara
- Garda (auch Lombardei)
- Monti Lessini und Lessini
- Lison-Pramaggiore (auch Friaul-Julisch-Venetien)
- Lugana
- Merlara
- Montello e Colli Asolani
- Piave oder Vini del Piave
- San Martino della Battaglia
- Soave und Soave classico
- Treviso
- Valdadige oder Etschtaler
- Valpolicella und Recioto della Valpolicella
- Vicenza