Kartoffelsalat "van Helsing"
Kartoffelsalat "van Helsing" | |
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Zutatenmenge für: | 8 Erwachsene, 14 - 16 Kinder, 4 - 6 Teenager |
Zeitbedarf: | 120 Minuten |
Hinweise: | |
Schwierigkeitsgrad: | |
Aus einer Verlegenheit heraus entstand dieser Kartoffelsalat auf Basis einer Quark- Joghurt-Crème-Fraîche-Marinade, anstatt der in Norddeutschland sonst üblichen Mayonnaise. Nach und nach kamen immer mehr Zutaten dazu, die der klassische Kartoffelsalat nicht kennt. Inzwischen ist der Halloween-Kartoffelsalat "van Helsing", eine Reminiszenz an den berühmten Vampirjäger aus den alten Dracula-Filmen, ein Renner bei Kindern und hält nicht nur Vampire auf Abstand…
Kartoffelsalat mit Gift gegen Vampire, blutgefärbte Fingernägel, Holzpflöcke, Maden und Blutgerinsel ist nicht nur für die Kinder ein Riesenspass. In diesen Aggregatzuständen essen selbst beginnende Teenager Knoblauch, Zwiebeln, Karotten, Käse (und Ketchup, das einzige etablierte Lebensmittel bei Kindern).
Die Mengenangaben an Knoblauch und Cayenne-Pfeffer mag auf den ersten Blick abschrecken, aber der Knoblauch wird durch das Blanchieren sehr viel milder als roher Knoblauch wie er z. B. für Aioli Verwendung findet. Und durch die grosse Menge an Petersilie wird die gefürchtete "Knoblauchfahne" noch zusätzlich gedämpft. Wer dem noch mehr entgegenwirken will, kann zusätzlich einen geriebenen sauren Apfel dazugeben.
Die grosse Menge an Cayenne-Pfeffer wird durch das Milchfett und die Säure von Zitrone, Quark und Joghurt abgemildert, dadurch ist sie nur noch im Hintergrund zu schmecken.
Zutaten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1,5 kg festkochende Kartoffeln, zwischen 1 bis 2 kg Kartoffeln, je nachdem ob "schlotzig" oder kompakt
- 300 g Zwiebeln (als Fingernägel)
- 1 Knoblauchknolle, ca. 60g (als Gift gegen Vampire)
- 300 g Karotten, gestiftet ca. 25x5x5mm (als Holzpflöcke)
- 1,5 l Gemüsebrühe, mit
- 1 EL Cayenne-Pfeffer, Schärfegrad 6 (ca. 35.000 Scoville)
- 200 g Crème fraîche od. Schmand od. Crème double
- 250 g Sahne-Quark (40% Fett i.Tr.)
- 200 g Joghurt (3,5% Fett i.Tr.)
- 75 ml ÖL, Raps od. Sonnenblume (neutrales Pflanzenöl)
- 3 Bund Petersilie, gehackt, zur Tarnung des Knoblauchs
- 1 Zitrone, den Saft auspressen, wer mag auch einige Zesten
- 200 g Käse, mittelalter Gouda od. Emmentaler, gestiftet ca. 15x5x5mm, (als Madeneinlage)
- 2 EL Ketchup, Curry- oder Tomatenketchup (als Blutspur)
Kochgeschirr[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- 1 Kartoffelschäler oder ein Gemüsemesser
- 1 Schneidbrett
- 1 Kochmesser
- 1 Topf ca. 5l für die Brühe
- 1 Schüssel ca 5l für den Salat
- 1 Kochlöffel zum Unterheben oder ein Salatbesteck
- 1 Sieblöffel
- 1 Feinsieb um am Ende die Brühe abzuseihen
Zubereitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Petersilienblätter von den Stängeln zupfen, beiseite stellen, die Stängel andrücken und in den Topf mit der Gemüsebrühe geben.
- Die Gemüsebrühe mit einem gestrichenen Esslöffel Cayenne-Pfeffer und den angedrückten Stängeln der Petersilie aufsetzen. Nach 15 min Köcheln die Stängel der Petersilie mit einer Siebkelle wieder heraus fischen.
- Die Kartoffeln in der Brühe gar kochen, mit der Siebkelle herausnehmen, beiseite stellen und abkühlen lassen.
- Die abgezogenen Knoblauchzehen in der Brühe gar ziehen lassen. Danach herausnehmen und mit ml Öl pürieren.
- Die Karottenstifte in der Brühe gar ziehen lassen, bis sie noch ein wenig Biss haben. Karotten herausnehmen und beiseite stellen.
- Die kleingeschnittenen Zwiebeln kurz in der Brühe blanchieren und dann in einer Pfanne zusammen mit einer Kelle der Brühe gar dünsten, bis die Brühe verdampft ist. Die Zwiebeln sollten noch ein wenig Biss haben und durch die Brühe ein wenig der roten Farbe des Cayenne-Pfeffers angenommen haben.
- Aus Schmand, Quark, Joghurt, fein gehackter Petersilie, den pürierten Knoblauchzehen samt Öl und dem Zitronensaft eine cremige Marinade anrühren. Wer eine leichte Zitronennote mag, kann einige Zesten kurz abbrühen und fein gehackt dazugeben.
- Die Kartoffeln in Scheiben schneiden und zusammen mit den Zwiebeln, den Karotten- und Käse-Stiften unter die Marinade heben.
- Den Kartoffelsalat am besten über Nacht ziehen lassen.
- Vor dem Servieren einige Klekse Ketchup vorsichtig als "Blutspur" unterheben.
Beilagen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Klassisch, die Bockwurst frisch vom Fleischer des Vertrauens.
- Vegetarisch, Grünkernbratlinge.
Varianten[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- Die Brühe zusätzlich mit 300 g Räucherrippchen ansetzen, damit kommt ein feines Raucharoma an die Kartoffeln, der Geschmack "von brennendem Scheiterhaufen".
Dazu ist es am besten, man schneidet die Kartoffeln bereits vor dem Kochen in Scheibchen. Dadurch dringt das Raucharoma und auch das Aroma der Brühe besser in die Kartoffeln ein. Schneller ist diese Methode auch noch. Die vorgeschnittenen Kartoffeln garen schneller durch und sind anschließend auch schneller abgekühlt. Vorgeschnittene Kartoffeln geben durch die beim Kochen ausgewaschene Stärke nicht so viel Bindung zum Kartoffelsalat wie die nachträglich geschnittenen Kartoffeln. Dies ist bei einer Quark-Joghurt-Marinade aber nicht so wichtig wie bei einer Essig-Marinade des süddeutschen Kartoffelsalates. - Die gekochten Kartoffeln nachträglich räuchern, so bekommt der Salat ein leichtes Raucharoma, ähnlich wie durch geräucherten Speck. Räuchermehl bekommt man beim Fleischer des Vertrauens oder aus dem Anglerbedarfs-Laden. Dazu einen großen Dämpfer nehmen, das Räuchermehl in eine Alufolie einschlagen und auf den Boden des Niro- oder Stahl-Dämpftopfes drücken, damit es auf möglichst großer Fläche aufliegt. Die Kartoffeln in den Dämpfeinsatz geben und ihn in den Topf hängen. Den Topf auf den Herd geben und bei größter Hitze solange stehen lassen, bis sich genügend Rauch entwickelt. Dann den Topf unbedingt auf den Balkon, die Fensterbank des geöffneten Küchenfensters oder in den Garten stellen. Macht man dies nicht, so riecht die Küche nahezu vier Monate lang wie eine Räucherei!
- Den Knoblauch durch drei Bund Bärlauch und drei Bund Schnittlauch ersetzen und beides fein gehackt unter den Salat geben.
- Anstatt eine ganze Knoblauch-Knolle drei Bund gehackten Schnittlauch dazugeben und nur als Option ein klein wenig Knoblauch. Damit wird aus dem Salat ein leichter Frühjahrs- und Sommer-Salat, genau das Richtige für die Spargel- und Erdbeerzeit.
- Anstatt Knoblauch frische Ananas, Apfel, Birne, Orangenfilets, Pfirsich-Schnitzel usw. dazugeben und ruckzuck wird es zu einem Kartoffelsalat "Tropicana"
- Wer mag, kann auch kleingeschnittene saure Gürkchen (Cornichons), sauer eingelegte Perlzwiebeln, Fleischwurst (Lyoner oder Hamburger gekochte) dazugeben, wie man sie vom klassischen Norddeutschen Kartoffelsalat kennt.