Gesundheit:Diäten, Arten und Folgen
Wer kennt sie nicht, die Überschriften aus den einschlägigen Zeitschriften, die schnelles, einfaches und leckeres Abnehmen ohne Verzicht versprechen. "Sowieso-Diät, so nehmen sie 6 Pfund in nur 2 Wochen ab!" Dahinter verbergen sich eine Reihe von mehr oder weniger bekannten Rezepten, die meist sich meist um eine Hauptzutat drehen und schnelles Abnehmen versprechen. Man verwendet die Gewichtsbezeichnung Pfund, die ja im deutschen Sprachgebrauch nicht mehr so gebräuchlich ist, aber 6 Pfund hören sich einfach mehr an als 3 Kilogramm.
Solche Diäten eignen sich für Leute, die eben nur ein paar Kilos zu viel haben und diese schnell loswerden wollen, langfristig aber gar nichts umstellen wollen oder müssen, da sie sowieso schon sehr nahe an ihrem Idealgewicht sind und auch durch ihre normale Ernährung ihr Normalgewicht halten. Für Leute, die langfristig abnehmen wollen, sind solche Diäten ungeeignet, da sie nur eine kurzfristige Verbesserung versprechen, langfristig aber nicht durchzuhalten sind. Der Jojo-Effekt wird sich fast zwangsläufig einstellen. Zudem ist eine zu schnelle Gewichtsabnahme durchaus mit Risiken behaftet, weil der Stoffwechsel gar keine Zeit bekommt, sich an die neue Ernährung zu gewöhnen und man seinen Körper so Stress aussetzt.
Wer also langfristig abnehmen will, der muss wohl oder übel seine Ernährung umstellen. Dabei können die Rezepte dieser Diäten auch behilflich sein, da sie ja kalorienreduziert sind und meist auf frische Produkte zurückgreifen.
Hier sollen die bekanntesten Diäten vorgestellt und erklärt werden, dabei sollen auch die bekannten Risiken aufgezeit werden, um so eine Hilfestellung zu bekommen, welche Diät zu einem passt oder ob es nicht sinnvoller ist, sein komplettes Essverhalten zu verändern, um so langfristig zum Erfolg zu kommen.
Die Null-Diät[Quelltext bearbeiten]
Die einfachste Form der Diät ist die sogenannte Null-Diät. Man nimmt einfach gar keine Kalorien mehr zu sich. Zu Essen gibt es gar nichts und zu trinken nur Mineralwasser. Das ganze sollte nur unter ärztlicher Aufsicht durchgeführt werden, weil die Risiken doch sehr hoch sind. So wird der Kreislauf durch die Null-Diät sehr stark belastet. Die Null-Diät kann sinnvoll sein, wenn man starkes Übergewicht hat und aus verschiedenen Gründen sein Gewicht schnell reduzieren muss. Auf jeden Fall sollte man während einer Null-Diät dafür sorgen, dass der Körper ausreichend Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente zu sich nimmt.
Bei einer Null-Diät stellt der Körper schnell auf einen Hunger-Stoffwechsel um. Er versucht, Energie zu sparen und geht an die Reserven wie Fettgewebe und Muskeln, um den Energiebedarf zu decken. Man nimmt also nicht nur Fett ab, sondern auch die Muskeln werden reduziert. Werden dem Körper dann wieder Kalorien zugeführt, neigt er dazu, vermehrt Reserven in Form von Fett anzulegen. Das kann zu dem sogenannten Jojo-Effekt führen.
- Pro - Schnelles Abnehmen
- Contra - Hohes gesundheitliches Risiko, starke Belastung des Körpers, ständiges Hungergefühl, Risiko eines Jojo-Effektes. Man nimmt nicht nur keine Kalorien zu sich, sondern auch alle anderen Inhaltsstoffe fehlen.
f.d.H.[Quelltext bearbeiten]
Die Abkürzung für f.d.H. steht für "friss die Hälfte" und hat sich als scheinbar sinnvoller Begriff in der deutschen Sprache schon sehr stark festgesetzt. Das soll in der Praxis so viel bedeuten wie: Jede Mahlzeit, die man vor der Diät zu sich nahm, wird um die Hälfte an Menge reduziert. Klingt einleuchtend, ist aber schwerer, als man denkt, denn in der Regel wird sich nach den Mahlzeiten das Sättigungsgefühl nicht einstellen, man hat also nach jeder Mahlzeiot immer noch Hunger. So wird f.d.H. schnell zu einer Willenerprobung. Man muss schon sehr motiviert sein, um ständigen Hunger über einen langen Zeitraum auszuhalten. Zudem stellt sich oft auch der so genannte Heißhunger ein, ein Gefühl, in dem man alles isst, was einem so vor die Nase kommt und man viel mehr Kalorien zu sich nimmt, als man will und benötigt. Von dieser Art Diät ist also dringend abzuraten.
- Pro - Man isst das gleiche, wie vor der Diät, muss also nichts umstellen.
- Contra - Ständiges Hungergefühl, Gefahr von Heißhungerattacken.
Low Carb Diät[Quelltext bearbeiten]
Diese Diät-Form ist in den USA ein Renner. Sie ist dort und hier auch unter anderen Namen bekannt, populär ist vor allem die Atkins-Diät, die auch hierzulande für Aufsehen sorgt. Dabei haben alle diese Diäten eines gemeinsam, nämlich den größtmöglichen Verzicht auf Kohlenhydrate in allen Formen. Dabei ist der Anteil der maximal zulässigen Kohlenhydrate von den einzelnen Diäten unterschiedlich. Man kann die Kohlenhydrate bis auf unter 100 g pro Tag reduzieren. Tatsächlich wirkt diese Diät bei vielen Anwendern sehr gut. Der Grund ist, dass der Körper vom Kohlenhydratstoffwechsel auf den Fettstoffwechsel umschwenkt und eben Fett verbrennt und nicht mehr zuerst den vorhandenen Blutzucker, der von dieser Diät-Form deutlich gesenkt wird. Leider hat diese Diät die Gafahr, dass man von pflanzlichen mehr zu tierischen Lebensmitteln greift, wodurch das Risiko von Fettablagerungen in den Blutgefäßen steigt und somit das Herzinfarkt- und das Schlaganfallrisiko steigen kann.
- Pro - Bei vielen Menschen schneller Gewichtsverlust.
- Neutral - Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko noch nicht geklärt (uneinheitliche Studienlage)
- Contra - Gefahr vermehr tierische anstatt pflanzlicher Fette zu sich zu nehmen.
Low Fat Diät[Quelltext bearbeiten]
Einen ganz ähnlichen Ansatz wie die Low-Carb-Diät verfolgt die Low-Fat-Diät. Statt der Kohlenhydrate werden die Fette soweit wie möglich reduziert. Man sieht bei der Low-Fat-Diät ausschließlich das Fett als Ursache für Übergewicht. Auch bei der Low-Fat-Diät gibt es eine ganze Reihe von Menschen, die sehr gut auf diese Diät ansprechen, sprich ihr Gewicht auch deutlich reduzieren können. Dabei sprechen Untersuchungsergebnisse eher für die Low-Carb-Diät, die scheinbar bessere Erfolge verspricht. Dazu muss man erst einmal wissen dass Fett aus Fettsäuren besteht, die den Unterschied machen. Es gibt gesättigte Fettsäuren, die man in tierischen Fetten findet (Butter, Schweinefleisch) die tendenziell wirklich Dickmacher sind und die ungesättigten Fettsäuren die in pflanzlichen Fetten stecken (Olivenöl, Rapsöl Nüsse), die man noch einmal in einfach ungesättigte und mehrfach ungesättigte Fettsäuren unterteilt. Die letztgenannten sind nämlich sehr gesund. Der gesundheitliche Effekt bei der reinen Low-Fat-Diät ist daher nicht, dass Fettablagerungen in den Blutgefäßen verringert werden, also das Herzinfarkt- und Schlaganfallrisiko zu verringern, sondern nur, wenn man auf tierische Fette verzichtet. Fettreduzierung ist also absolut okay, wenn man auf die falschen Fette (also die tierischen Fette) verzichtet. Fett ist leider ein Geschmacksträger in der Nahrung. Erst durch Zugabe von Fett schmeckt so manches erst richtig gut. Eine Sauce schmeckt durch Sahne erst richtig gut und der magere Harzer Käse schmeckt erst mir viel Butter. Dadurch wird die Ernährung oft recht fad, nicht mehr so wohlschmeckend. Zudem gibt es Vitamine, die fettlöslich sind. Sie können nur aufgenommen werden, wenn man gleichzeitig etwas Fett zu sich nimmt. Ein Salat ohne Öl verfehlt dadurch seine positive Wirkung. Um ein wenig Fett kommt man also gar nicht herum.
- Pro Sehr gesund, wenn man insbesondere auf die tierischen Fette verzichtet.
- Contra Etwas schwierig, weil es nicht so schmeckt und man auf fettlösliche Vitamine achten muss.
Diäten aus Zeitschriften[Quelltext bearbeiten]
Viele Zeitschriften nutzen auch als Aufmacher so genannte neue Diäten, die meist unter einem bestimmten Thema stehen. Dabei sind es gar nicht nur die einschlägigen Frauenzeitschriften etwa mit der bekannten Brigitte-Diät, sondern es sind auch zum Beispiel Nachrichtenmagazine wie der Focus oder Der Spiegel, die in ihren Heften Diäten vorschlagen. Auffällig ist dabei, dass die Zeitschriften fast ausschließlich die in Deutschland aussterbende Gewichtsbezeichnung Pfund verwenden, denn 10 Pfund abnehmen hört sich besser an als 5 Kilo; zudem stehen von diesen meist die Worte bis zu, was Hoffnungen nährt, schnell abnehmen zu können, was dann aber oft nicht in der Form eintritt. Man muss wissen, dass ein Artikel in einem Magazin über Gewichtsreduzierung statistisch die Auflage erhöht und dass die redaktionelle Arbeit, die für einen solchen Artikel zu leisten ist, recht niedrig liegt. Die Rezepte kommen oft aus den Archiven der Verlage und werden nur neu aufbereitet. Tatsächlich sind die Rezepte dieser Zeitungen sehr brauchbar zur Gewichtsreduzierung, und man wird gezwungen, sich mit seiner Ernährung zu beschäftigen. Allerdings setzen die Magazine auch voraus, dass man recht gut kochen kann, denn sie sind nicht immer einfach. Thematisch sortierte Diäten sind meist wenig abwechselungsreich, weil sie sich an einem Produkt orientieren.
- Pro - Brauchbare Rezepte mit frischen Produkten, die zur Gewichtsreduzierung geeignet sind.
- Contra - Es wird viel versprochen, die Realität sieht in der Regel anders aus.
- Contra - Oft wenig Abwechslung in den Rezepten.
Trennkost[Quelltext bearbeiten]
Das Prinzip der Trennkost beruht darauf, nicht gleichzeitig Kohlenhydrate und Fette aufzunehmen. Die Theorie sagt, dass der Körper dann Schwierigkeiten hat, diese Nährstoffe zu verstoffwechseln. Diese Theorie ist recht kompliziert und soll hier auch nur im Ansatz erklärt werden, denn streng wissenschaftlich ist sie gar nicht haltbar. Umfangreiche Untersuchungen haben dennoch ergeben, dass zahlreiche Menschen mit der Trennkost durchaus abgenommen haben. Mittlerweile führen die Wissenschaftler das aber darauf zurück, dass man sich bei Einhaltung der Trennkost-Regeln mit seiner Ernährung beschäftigen muss und sich daher viel bewusster und so auch kalorienärmer ernährt. Man erhält ja schließlich Kenntnis darüber, wie viel Kohlenhydrate und wie viel Fett sich in einem Lebensmittel befinden. Das Ergebnis ist dann eine Mischung aus der Low-Carb- und der Low-Fat-Diät, die ja beide Wirkung zeigen.
- Pro - Tatsächlich haben viele Leute Erfolg mit Trennkost, ...
- Contra - ... was allerdings nicht an der Diät selber, sondern an der Information über die Inhaltsstoffe der Nahrung liegt.
Formula-Diät[Quelltext bearbeiten]
Bei der Formular-Diät werden ganze Mahlzeiten durch den Verzehr eines Drinks, der aus einem Pulver und Wasser verrührt wird ersetzt. Dazu werden einzelne Mahlzeiten nach einem Diätplan frisch zubereitet. So erreicht man, dass man ausreichend Zusatzstoffe zu sich nimmt, was die Ernährung einigermaßen ausgewogen macht. Zwar gibt es eine Reihe von verschiedenen Geschmacksrichtungen, allerdings werden die Drinks trotzdem schon nach kurzer Zeit als langweilig empfunden. Die Ernährung wird dadurch im laufe der Zeit immer mehr zur Pflichtaufgabe, die Lust und der Geschmack am Essen entfällt. Vorteil an den Drinks ist, dass man sich auch unterwegs schnell eine Kalorienarme Mahlzeit zuführen kann, ohne zu Fastfood greifen zu müssen. Tatsächlich zeigt die Formula-Diät bei vielen Menschen schnell Wirkung, die aber nach der Diät in den meisten Fällen wieder verpufft (Jojo-Effekt).
Diäten mit Unterstützung von Tabletten[Quelltext bearbeiten]
Im Fernsehen und anderen Medien werden immer wieder Wundermittel beworben, die das Abnehmen erleichtern oder von sich aus zu einem Gewichtsverlust führen. Wahre Wunder werden versprochen. Leider dient diese Sache nur einem, nämlich dem Hersteller. In Deutschland werden Millionen Euro mit diesen Tabletten umgesetzt, oft kann man sie nur in Apotheken erwerben, was nur heißt, dass der Hersteller dieses möchte, dem Kunden aber suggeriert, dass es sich um gesunde Formen der Tablette handelt. Leider ist die Wirkung der Tabletten wissenschaftlich nicht oder wenn nur unzureichend nachgewiesen. Finger weg von diesen Tabletten, die kosten nur Geld und bringen nichts.
Fazit[Quelltext bearbeiten]
Wer dauerhaft abnehmen möchte, der kommt mit Diäten in der Regel nicht weiter. Fast die Hälfte der Deutschen haben es mit Diäten versucht abzunehmen, es aber nicht geschafft. Schlechte Erfahrungen sind eigentlich eher die Regel. Will man dauerhaft und langfristig abnehmen, muss man seine Ernährung optimieren. Das heißt langfristig sein Essverhalten ändern. Tipps dazu findet man im Artikel Langfristig Gewicht reduzieren.