Wein:Weinbaugebiet Vinho Verde
Das Weinanbaugebiet Vinho Verde ist das nördlichste und wichtigste Anbaugebiet Portugals und gibt dem Wein aus dieser Gegend seinen Namen.
Es befindet sich zwischen den Flüssen Duoro und Minho und erstreckt sich über die Distrikte Viana do Castelo, Braga und Porto, zusammengenommen die historische Provinz Minho, nach dem gleichnamigen Fluss benannt.
Das Gebiet beinhaltet neun Weinanbaubereiche: Amarante, Ave, Basto, Baião, Cávado, Lima, Monção, Paiva und Sousa und umfasst etwa 34.000 ha Rebfläche, die im Jahre 2008 etwa 650.000 hl Wein hervorbrachten.
Bereits im Jahre 1908 wurde das Gebiet als DOC-Bereich für rote und weiße Weine gesetzlich definiert. Die Rebstöcke ergeben heute rund ein Viertel des portugiesischen Weins. Für etwa 30.000 Winzer ist der Weinanbau eine wichtige Nebenerwerbsquelle. Maßgebend ist der vom Atlantik beeinflusste hohe Niederschlag von bis zu 2.000 mm im Jahr.
Kultiviert werden die Rebsorten Alvarinho, Avesso (= Borraçal), Loureiro und Treixadura, seltener Sercial.
Durch den Anbau der Reben an 2 m hohen Pergolen werden die Reben vor der Bodenfeuchte und zu viel Hitze geschützt. Oftmals pflanzen die Winzer zwischen den Reben noch Gemüse an.
Empfohlene Rebsorten[Quelltext bearbeiten]
- Weiße Sorten: Alvarinho, Avesso, Azal Branco, Batoca, Loureiro, Pedernã und Trajadura Treixadura, Branco Escola, Cainho de Moreira, Cascal, Douradinha, Esganinho, Esganoso de Castelo de Paiva, Esganoso de Lima, Fernão-Pires, Lameiro, Rabigato, S. Mamede und Semilão
- Rosé-Sorte: Espadeiro
- Rote Sorten: Azal Tinto, Borraçal, Brancelho, Espadeiro, Padeiro de Basto, Pedral, Rabo de Ovelha, Vinhão, Doçal, Doçal de Refóios, Espadeiro Mole, Labrusco, Mourisco, Pical Pôlho, Sousão und Verdelho Tinto.
Namensherkunft[Quelltext bearbeiten]
Vinho Verde heißt übersetzt "Grüner Wein", wobei mit "grün" die grüne Landschaft der Minho-Region, aber auch der junge, frische Wein gemeint ist.
Eigenschaften[Quelltext bearbeiten]
Der leicht moussierende Wein hat einen leichten, spritzigen Charakter. Beim biologischen Säureabbau der im Rebsaft enthaltenen Apfelsäure entsteht die natürliche Kohlensäure. Da der Ausbau des Weines viel Gefühl und Erfahrung erfordert, gibt es relativ große Qualitätsunterschiede. Bei mangelnder Hygiene aus Angst vor Fehlgärungen wird der Wein stark geschwefelt, wodurch jedoch die Entstehung der natürlichen Kohlensäure unterbunden wird: Sie wird künstlich hinzugefügt. Der Wein wird größtenteils als "trockener" Wein ausgebaut. Lediglich einfache Exportqualitäten haben ein wenig Restsüße, um die starke Säure abzufedern.
Neben dem auch international vertriebenen weißen Vinho Verde gibt es auch roten und roséfarbigen Vinho Verde, der jedoch fast ausschließlich lokal im Handel ist. Er ist von extrem intensiver Farbe und sehr tanninhaltig.
Der Wein ist mit einem Alkoholgehalt von 8,5 bis 11,5 % ein sehr leichter Wein. Dies erklärt auch seine wachsende Beliebtheit als Sommerwein. Er wird als junger Wein getrunken.