Zubereitung:Kunst der Gästebewirtung

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Ein festlich gedeckter Tisch
Häppchenspieße auf Melonenhälften
Krabbensalat in Apfelsinenhälften umrahmen eine geöffnete Drachenfrucht
Gefüllte Tomaten in einer Etagere
Partyteller mit Drachenfruchtspalten, Schinkenscheiben und Melonenspalten

Ob ein Dinner zu zweit oder die größere Grillparty stattfinden soll, ein perfektes Dinner wird es nur nach einer wohlüberlegten Planung. Natürlich gibt es Gastgeber(innen), die das auch ohne Vorbereitung fertig bringen. Aber: Es gibt bekanntlich nichts Gutes, was nicht noch zu verbessern wäre.

Dieses Portal soll Hilfesuchenden Unterstützung bieten bei der Planung, Vorbereitung und Durchführung eines möglichst perfekten Dinners. Viel Glück bei der Suche der zielführenden Abschnitte und ein erfolgreiches gemeinsames Essen!

Die Planung[Quelltext bearbeiten]

Gästeauswahl[Quelltext bearbeiten]

Oftmals ergibt sich die Gästezusammenstellung von selbst: Familienfeste wie Runder Geburtstag, Hochzeit, Taufe, Einschulung... Hierzu kommen natürlich die Familienmitglieder, die sich üblicherweise bereits mit allen Facetten kennen. Oder es ist an der Zeit, sich für eine Einladung zu revanchieren: da sitzt man dann vermutlich wieder mit denen zusammen, die man an dem Fest traf, für dessen Einladung die Retourkutsche ansteht. Wenn jedoch eine Feier geplant ist, bei der sich ein Teil der Gäste zwar vielleicht schon kennt, die aber noch nie im Freundeskreis zusammen diniert haben, wird die Auswahl schon etwas schwieriger. Man möchte ja, dass die Gäste zusammen passen, sich über gemeinsame Themen und Gespräche näher kennen lernen und untereinander vielleicht neue Freunde werden. Es ist überlegenswert, ob die Gäste gleichschwingende oder gegensätzliche Ansichten haben sollten. Bei letztgenannter Konstellation können sich ganz interessante Gespräche ergeben. Ist die Gästezahl größer als ein Dutzend, bilden sich gerne kleine Gruppen, daher ist es wichtig, wen man zusammensetzt. Am Ende der Überlegungen sollten auch die finanziellen Möglichkeiten stehen, die Unterkunftskapazität und nicht zuletzt die Kapazität des Raums, in dem gegessen wird, und die Küchengröße und Qualität der Kochkünste der Küchenbesatzung.
Nun machen Sie eine Liste, versenden die Einladungen (heute sind auch E-Mail, Fax und Telefon erlaubt), warten auf die Rückmeldungen und haken ab, wer zugesagt hat. (Siehe Tipps zur Einladung in diesem Artikel)

Wenn die Gästeliste feststeht, ist vielleicht noch zu eruieren, ob einer der Gäste an Unverträglichkeiten oder Allergien gegen gewisse Lebensmittel leidet. Peinlich ist es, wenn sich Solches erst am Esstisch herausstellt! Das ist übrigens auch ein Hinweis für Ihre eigene Tischbestellung in einem Restaurant. Melden Sie Unverträglichkeiten jetzt: Der Koch wird es Ihnen danken.

Anlass und Raumauswahl[Quelltext bearbeiten]

Der Anlass zu einem gemeinsamen Essen mit Freunden, Bekannten und Verwandten bestimmt weitestgehend die Ansprüche an die Raumgröße und die Gästezahl. Einen 65. Geburtstag wird man nur dann zuhause feiern können, wenn das Haus über einen Saal verfügt, also schon eine Villa oder ein Landhaus ist. Die meisten Wohn- und Esszimmer hierzulande sind wohl mit bis zu 10 Personen ausgelastet, während es auch dem Lande oft ehemalige Scheunen oder Ställe gibt, die zu gemütlichen Partyräumen um- und ausgebaut sind, wo man eine festliche Tafel vorbereiten kann.
Ein Blick auf die Sitzmöglichkeiten muss noch geworfen werden. Den meisten Raum an Sitzmöglichkeiten nimmt wohl das festliche Mahl an der Tafel ein, bei dem die Gastgeber auch noch die unbequemsten Plätze einnehmen sollten. Den wenigsten Raum benötigt wohl die kleine Party oder der Cocktailempfang. Zu achten ist auf die Sitzhöhe; kleine Gäste benötigen vielleicht ein Sitzkissen.

Parkmöglichkeiten und Nachbarn[Quelltext bearbeiten]

Kommen etliche Gäste mit dem Auto, so ist tunlichst für genügend Parkraum zu sorgen. Fahren Sie das/die eigenen Fahrzeuge (wenn sie nicht in der Garage stehen) auf nahe gelegene Parkplätze und bieten die eigenen den Gästen an. Fragen Sie die Nachbarn nach Parkmöglichkeiten, das gibt auch Gelegenheit, sie über die bevorstehende Feier zu unterrichten, wenn es vielleicht Lärm geben sollte. Bei nachbarschaftlichen Widerständen könnte eine Einladung hilfreich sein! Eine kleine Aufmerksamkeit am nächsten Tag könnte für erlittene Unannehmlichkeiten entschädigen und den wertvollen Zaunfrieden erhalten.

Helfende Hände und fehlendes Geschirr[Quelltext bearbeiten]

Nicht immer ist die Zahl der Familienmitglieder ausreichend, bei der Ausrichtung der Feier zu helfen, und es ist auch verständlich, wenn man die Gäste nicht einspannen will. Partydienste und Cateringunternehmen leihen die helfenden Hände aus. Die dafür notwendigen Kosten werden durch die entspanntere Teilnahme der Gastgeber am Fest wiedergutgemacht. Diese Dienste können auch fehlendes Geschirr zur Verfügung stellen oder besonders schönes, das es im eigenen Haushalt nicht gibt.

Karteikarten[Quelltext bearbeiten]

Manche "Fest-Führer" schlagen vor, über die Gäste eine (evtl. digitale) Kartei zu führen, die für jeden Gast außer seinen Kontaktdaten auch seine gastronomischen Vorlieben oder Abneigungen enthält sowie die Feste, an denen er schon teilgenommen hat. Das ist einerseits praktisch, weil so vermieden werden kann, dass ein Gast öfters mit dem gleichen Menü oder einem Essen, was er nicht mag, konfrontiert wird. Andererseits gibt es ein Datenschutzproblem, da hier persönliche Daten gespeichert werden. Das kann dadurch umgangen werden, indem man die Gäste insgesamt (z. B. bei der Tischrede, also unter Zeugen) darauf hinweist und anbietet, dass jeder Gast jederzeit seine Karteikarte einsehen und sogar die Datenvernichtung verlangen kann, wenn er nicht möchte, dass diese Daten über ihn festgehalten/gespeichert werden. Auch die Menüs bzw. die einzelnen Gänge sollten in dieser Kartei geführt werden, damit unnötige Wiederholungen vermieden werden.

Vorbereitung[Quelltext bearbeiten]

Einladung[Quelltext bearbeiten]

Nachdem schon einige Vorbereitungen getätigt sind, müssen die Gäste eingeladen werden. Obwohl man heute nicht mehr so sehr an den Lippen des Herrn Knigge hängt, kann es nicht falsch sein, einige Regeln zu beachten:

  • Die schönste und klassische Form der Einladung ist die schriftliche, insbesondere anzuwenden bei einem offiziellen Anlass (Familienfeier wie bereits erwähnt, Umzugsfeier, Matura, Professur, Praxis-/Geschäftseröffnung, Hauseinweihung). Zu bedenken ist, dass die Form der Einladung ein Licht auf den Gastgeber wirft! Bei der schriftlichen Einladung kann man sich der im Schreibwarenhandel erhältlichen Einladungskarten bedienen, oder einen selbstgestalteten Entwurf drucken lassen. Im Internet werden auch Einladungs- und Grußkarten angeboten, die man selbst mit Bild und Text gestalten kann und die sehr preiswert sind. Es ist rechtzeitig zu planen: Die Gäste möchten mindestens drei bis vier Wochen vor dem Ereignis darüber unterrichtet sein.
  • Wird nur zu einer ungezwungenen Party, einem Fresschen unter wenigen Freunden o.ä. eingeladen, genügt wohl die Einladung per Telefonanruf, E-Mail, Fax oder persönliche Ansprache mit Hinweis, dass eine Feier geplant ist, bei der man den/die Angesprochene(n) gerne begrüßen möchte. Auch diese Einladung ist so früh wie möglich auszusprechen/zu versenden.

Unabhängig von der Form sollte die Einladung immer enthalten:

  • Name des Gastes (mit Begleitung, Dame zuerst nennen)
  • Gastgeber(in)
  • Anlass
  • Termin mit Uhrzeit des "Einlasses"
  • Voraussichtliches Ende, wenn nicht open-end vorgesehen ist
  • Kleiderordnung
  • Bitte um Zu-/Absage, evtl. mit Rückantwortkarte oder Faxantwort
  • Ggf. Anfahrtskizze mit eingetragenen Parkmöglichkeiten, Shuttleservice bei Hotelübernachtungen
  • Ggf. Hinweis auf gewünschte/nicht gewünschte Mitbringsel oder nicht gewünschte "Highlights" (bsp. Hochzeitsbräuche, Porzellanbruch, überraschende Festeinlagen etc.)

Menüfestlegung[Quelltext bearbeiten]

Die Zusammenstellung des Menüs ist eine der wichtigsten Vorbereitungen für eine gelungene Feier. Das Menü soll optisch und geschmacklich begeistern, keine Wiederholungen beinhalten und natürlich auch in zumutbarer zeitlicher Abfolge serviert werden können. Das sind alles Anforderungen, denen ein(e) ungeübte(r) Gastgeber(in) oft nicht gewachsen ist. Also nimmt man sich Hilfe von guten Freunden oder aus der Familie.

Negativbeispiele zu Wiederholungen sind:

  • Geflügel in Vorspeise und Hauptgericht, auch wenn es unterschiedliche Tiere sind
  • Gelbe Sauce (Curry-Dip) zum Hauptgericht und als Dessert (Schokoladenpudding mit Vanillesauce)
  • Gänseleber und Entenleber
  • Früchte als Hauptgericht-Garnitur und als Nachtisch
  • Tomatencremesuppe als Vorspeise und Tomatensauce beim Hauptgericht

Wenn das Prinzip dieser Beispiele erkannt ist, dürfte es nicht schwer sein, bei einem bereits zusammengestellten Menü die Fehler zu erkennen. Sie sind jetzt aber noch abzuändern. Selbstverständlich gibt es auch Ausnahmen hierzu. Jedoch ist es einfacher, sich den vorgenannten Regeln zu unterwerfen, als die Ausnahmen zu erklären.

Bezüglich der Speisenfolge gibt es auch ein paar Punkte, die bei der Menüplanung beachtet werden sollten:

  • Kalte Speisen vor warmen
  • Leichte Gerichte vor schweren
  • Helles Fleisch vor dunklem
  • Fein gewürzt vor kräftig gewürzt

Interessant ist die Überlegung, wieviele Gänge angebracht sind. Hierbei ist besonders zu berücksichtigen, dass die Menge der Menüteile mit dem Ansteigen der Menügänge sinkt, also: je mehr Gänge, desto "übersichtlicher" werden die Teller der einzelnen Menüteile. Es ist auch durchaus erlaubt, eine (Suppen-)Vorspeise durch einen Salatteller zu ersetzen oder einfach wegzulassen. Mehr als drei Gänge sollte das Menü ohnehin nur enthalten, wenn die einzelnen Menüportionen Gourmet-Charakter und -Umfang haben. Hat man Gäste, die gerne fleischlos essen, kann man liebevoll hergestellte Speisen kombinieren, die auch den übrigen Gästen den Zahn triefen lassen. Dieses Koch-Wiki bietet eine ganze Anzahl von schmackhaften Gerichten, die nach vegetarischen Rezepten zubereitet werden. Wie auch immer: Auch der größte Appetit ist einmal befriedigt, und nichts ist unangenehmer, als wenn die Gäste nach dem Mahl zwar die vorzügliche Küche in höchsten Tönen loben, anderseits aber über Völlegefühl klagen und dicke Bäuche. Auch dies ist ein Grund, im letzten Gang frisches Obst (als ganze Früchte oder Obstsalat) oder selbstgemachten Kompott anzubieten und auf Aperitif-Beilagen (Brot, Butter, Gebäck) zu verzichten.

Mittelpunkt und wichtigste Menüportion ist das Hauptgericht. Deshalb empfiehlt es sich, dieses zuerst zu bestimmen und danach die passende (beachte: Keine Wiederholungen!) Vorspeise und das Dessert. Kleine, leichte Vorspeisen öffnen den Magen. Ein leichtes Hauptgericht kann durchaus von einem üppigeren Dessert gefolgt werden.

Getränke[Quelltext bearbeiten]

Es ist nicht einfach, die verschiedenen Entscheidungskriterien für das Getränkeangebot unter einen Hut zu bekommen: Gästewünsche und -ansprüche und die Antwort auf die Frage Welcher Wein für welche Hauptzutat?. Im vorgenannten Artikel findet man schon hilfreiche Tipps für die Weinauswahl. Auch hier finden sich einige Antworten auf Fragen, welcher Wein zu welchem Essen passt. Vor dem Essen kann man einen Aperitif anbieten, am besten für alle Gäste den gleichen. Jedoch: Vorsicht ist geboten: Ein hochprozentiger Aperitiv kann die Geschmacksempfindung hemmen, indem er die Geschmacksknospen belegt. Bei der Auswahl von appetitanregenden Getränken ist auch darauf zu achten, dass vielleicht Kinder, trockene Alkoholiker, Schwangere und alkoholverneinende Gäste zu Tisch sitzen. Daher mixt man vielleicht zwei Aperitifs: einen ohne und einen mit Achtung, kann Alkohol oder Spuren von Alkohol enthalten! (= das Koch-Wiki-Symbol für Alkoholhaltiges). Jedenfalls gehören Mineralwasser und Obstsaft auf den Tisch. Als Hauptgetränk zu vielen, besonders zu deftigen Gerichten, passt sehr gut Bier. Zu Vorspeisen passen trockene und herbe Weißweine, zu Zwischengerichten leichtere, milde Weißweine. An anderer Stelle dieses Koch-Wiki wird auf die mehr oder wenige umstrittene Regel eingegangen, dass die Farbe des Weins zu der des Fleisches passen sollte. Wen es interessiert: Hier stehts. Dass ein Klarer nach dem Essen der Verdauung hilfreich ist, ist ein Ammenmärchen: der Alkohol verhindert die Fettverbrennung und belastet daher eher als er hilft. Anders ist das bei diversen Kräuterlikören: Die Kräuterextrakte können durchaus die Verdauung fördern. Besser ist ein kleiner Spaziergang.

Werden als Nachtisch verschiedene pikante Käsesorten angeboten, empfiehlt sich ein kräftiger, schwerer Wein, vielleicht aus der Klasse der Dessertweine. Werden zum Essen verschiedene Weine angeboten, gilt es wieder, gewisse Reihenfolgen einzuhalten:

  • weiß vor rot
  • leicht vor schwer
  • trocken vor süß
  • jung vor alt
  • mild vor würzig
  • flach vor vollmundig
  • herb vor lieblich

Diese Informationen sind selten auf den Weinetiketten oder beim Supermarktpersonal zu finden. Daher ist der Besuch einer Vinothek nicht von der Hand zu weisen, wenn Sie nicht schon ein Spezi sind. Achten Sie bei den Getränken auf die richtige Trinktemperatur. Im Zweifel - es gibt bsp. "Warmbiertrinker" - sind die Gäste zu fragen. Die Fragen zur richtigen Weintemperatur beantwortet dieser Artikel. Mineralwasser sollte immer gekühlt zur Verfügung stehen. Daher sollten Wasser- und andere Getränkevorräte am kühlenden Ort sofort nachgefüllt werden, wenn wieder eine Flasche entnommen wurde.

Zutateneinkauf[Quelltext bearbeiten]

Nachdem nun das Menü steht, wird der Zutateneinkauf in Angriff genommen. Sind die verschiedenen Gerichte und Getränke im Koch-Wiki gefunden worden? Wenn nein: Bitte die Rezeptwünsche hier eintragen. Der Wunsch wird zwar vermutlich nicht sofort erfüllt werden, aber die Community wird sich dieses neuen Bedarfs annehmen. Wenn ja: Rezepte ausdrucken (linke Bildschirmseite, "Werkzeuge" - Druckversion) und abhaken, welche Zutaten noch in der Vorratskammer, im Kühlschrank oder im Weinregal vorhanden sind oder aufschreiben, was noch zu kaufen ist. Sortieren der Zutaten nach ihrem vermutlichen Supermarktlagerplatz kann unnötige Wege vermeiden! Vielleicht müssen verschiedene Zutaten auch angeliefert werden; dann ist abzufragen und aufzuschreiben, wann die Lieferung erfolgt. Wenn ein Produkt vermutlich nicht vorrätig ist, z. B. Kalbszunge oder abgehangenes Rinderfilet, wird es telefonisch vorbestellt, wobei auch hier festgehalten werden muss, wann es geliefert oder abgeholt wird. Sind alle Elemente der Tischdekoration schon im Hause oder muss noch etwas gekauft oder besorgt werden? Großzügige zeitliche Planung erlaubt auch den Einkauf von nicht zwingend tagfrischen Produkten viele Tage vorher.

Zeitplan[Quelltext bearbeiten]

Was Sie vielleicht schon durch aufmerksames Zuschauen verschiedener Fernsehsendungen (Beisp.: Rach, der Restauranttester auf RTL oder Die Küchenchefs auf VOX) gelernt haben, ist, dass auch die Vorbereitung der eigentlichen "Kocherei" ganz wesentlich zum Zeitgewinn und zur Entspannung beitragen kann. Je mehr schon vorbereitet wurde, um so weniger muss noch aktuell und frisch gekocht werden. Der Zeitgewinn wird sich auf dem freundlichen Gesicht der Köchin/des Kochs widerspiegeln, die mehr Zeit für die Gäste haben. Der Zeitplan zeigt auch auf, dass verschieden lange Garzeiten zu berücksichtigen sind bei Zutaten, die zu gleicher Zeit fertig sein müssen. Nicht am Tag der Feier können schon fertiggestellt oder vorbereitet werden:

  • Suppen (kühl stellen oder einfrieren, vor dem Essen auftauen und mit rahm oder Eigelb binden)
  • Kalte Vorspeisen (Salatsaucen, Terrinen)
  • Schmorgerichte (gewinnen durch Aufwärmen meist noch an Geschmack)
  • Aufläufe und Gratins (erst kurz vor dem servieren überbacken)
  • Kartoffeln schälen (in Wasser gekühlt stellen)
  • Tiefgekühltes am Vortag langsam auftauen
  • Gebäck und Kuchen im Voraus backen und die Sahne erst kurz vor dem Servieren aufbringen

Tischgestaltung[Quelltext bearbeiten]

Die folgenden Punkte werden natürlich vor dem Eintreffen der Gäste überlegt und entschieden. Dazu ist es notwendig, sich die nötige Zeit zu nehmen. Diese Devise gilt vor wie nach: Je früher, um so besser!

Bei allen Planungen und Überlegungen sind die räumlichen und finanziellen Grenzen der Gastgeber zu beachten. Besser ist eine etwas bescheidenere Feier mit viel Stimmung und guter Laune, als eine aufwändige Festivität, die vielleicht "zu vornehm" und zu kühl wirkt, bei der sich letztlich Gäste und Gastgeber nicht wohlfühlen.

Tischordnung[Quelltext bearbeiten]

Die wohlüberlegte Tischordung ist von besonderer Bedeutung: Hat man Gäste, die sich noch nicht alle kennen, sollten die Tischnachbarn zueinander passen. Muss die Köchin häufig in die Küche, so sollte sie mit ihrer besseren Hälfte einen Platz wählen, der von dieser nicht weit entfernt liegt. "Ehrengäste" (Chef mit Frau, ausländische Besucher, Herr "Hochwürden", Altersjubilare) setzt man neben die Gastgeber, wobei auf den Geschlechterwechsel zu achten ist. Ehepaare werden auseinander gesetzt, Verlobte und Paare, derentwegen die Feier stattfindet (bsp. Silberne Hochzeit) bleiben zusammen. Wenn mehr Damen da sind als Herren, bleiben die Ältesten oder Jüngsten ohne männlichen Tischnachbar, Kinder setzt man am besten an einen kleinen Extratisch oder an das Tischende, Kleinkinder, die gefüttert werden müssen, natürlich an die Seite der fütternden Person. Besondere Sitzordnungen gelten bei besonderen Anlässen:

  • Hochzeit: Pfarrer - Mutter der Frau - Ehemann - Ehefrau - Vater des Mannes
  • Verlobung: Vater der Verlobten - Mutter des Verlobten - Verlobter - Verlobte - Vater der Verlobten - Mutter des Verlobten
  • Konfirmation/Kommunion/Jugendweihe:
Festtagskind = Junge: Vater - Pfarrer - Patin - Junge - Oma - Opa - Mutter - Pate
Festtagskind = Mädchen: Mutter - Pfarrer - Pate - Mädchen - Opa - Oma - Vater - Patin
  • Taufe: Pate und Patin sind die Ehrengäste, außerdem der Pfarrer, wenn er teilnimmt

Namensschildchen[Quelltext bearbeiten]

Tischkarten sind nicht nur Zeichen der besonderen Individualität und der Aufmerksamkeit, die man seinen Gästen schenkt, sondern sie erleichtern auch den Gästen die Sitzplatzwahl. Vielleicht ist es auch strategisch (wegen eines Events) oder aus familienpolitischen Gründen wichtig, gewisse Personen zusammen oder auch nicht zusammen zu setzen. Die Tischkarten schreibt man am besten handschriftlich, Blankokarten gibt es in guten Schreibwarengeschäften. Die Namen auf den Karten sollen den Rufnamen des Gastes tragen oder seine offizielle Anrede, also etwa Opa Heinz, Tante Lisbeth, Hochwürden Pfarrer Braun, Prof. Heinrich Kleist. Besonderen Erinnerungswert haben Namensschildchen mit persönlichen Attributen, wie z. B. ein Foto oder eine (anerkannte) Karikatur des Gastes.

Besonders einfallsreich kann man bei Kinderfesten sein, wobei man berücksichtigen muss, dass vielleicht nicht alle Kinder ihren Namen lesen können. Dann hilft vielleicht folgendes, um die Nicht-Lesen-Könnenden nicht bloßzustellen: Auf jedem Kinderteller steht ein Schokokuss mit einem einzigartigen Fähnchen. Eine Zweitausfertigung dieser Fähnchen hat die Gastgeberin oder eine andere Kinderbetreuerin. Sollen nun die Plätze eingenommen werden, zieht jedes Kind ein verstecktes Fähnchen aus der Hand der Betreuerin und sucht nun das Pendant auf den Kindertellern. Eine geplante Sitzordnung ist bei Kindern eher unzweckmäßig, sie werden mehr noch als die Erwachsenen schon bald ihre Plätze tauschen, wenn sie nicht "fürstlich" erzogen sind.

Die Tischkarten der Erwachsenen werden auf die Servietten gelegt, wenn diese nicht gefaltet sind, sonst oberhalb des Bestecks.

Menükarte[Quelltext bearbeiten]

Wenn das Essen nicht aus einem mehrgängigen Menü besteht, genügt es, wenn man das dargebotene Gericht auf der Einladung erwähnt "Einladung zum diesjährigen Grünkohl-Abend". Darunter kann sich wohl jeder etwas vorstellen. Bei mehrgängigem Dinner oder wenn das Essen eine Überraschung sein soll, empfiehlt es sich, anzuzeigen, was auf dem Tisch stehen wird. Am einfachsten ist das Aufschreiben der Menüpunkte auf eine kleine Schiefertafel, die vielleicht im Fundus eines der kleinen Gäste oder beim Nachbarn zu finden ist und an die Wand gehängt wird. Vielleicht gibt es im Haushalt auch eine Staffelei, auf die ein Menüplakat gestellt werden kann. Ein weitere Möglichkeit bietet das feierliche Proklamieren der Speisenfolge zu Beginn des Essens, wenn alle Gäste am Tisch sitzen. Dies waren alles Beispiele, die besonders dann Anwendung finden, wenn auf dem Esstisch nicht mehr genügend Platz für Menükarten ist.
Etwas aufwändiger ist die Speisekarte, die zu Tisch gelegt wird. Im Zeitalter von Textverarbeitungsprogrammen mit hunderten von Schrifttypen sollte es möglich sein, eine Menükarte am PC zu erstellen. Geben Sie dem Menü auch einen Namen, bsp. "Herbstparty" oder "Fingerfood is out" oder "Brunis vegetarischer Abend" o.ä. und vergessen Sie nicht, die Getränke(auswahl) aufzuführen. Die Menükarte sollte nicht größer als DIN A 5 sein, damit sie auf dem Tisch nicht zu viel Platz wegnimmt. Bei einem festlichen Menü kommt auch ein auf Pergamentpapier geschriebenes oder gedrucktes Menü gut an, besonders wenn das Pergament gerollt und mit einem Bändchen zusammengebunden ist.

Tischcharakter[Quelltext bearbeiten]

Eindecken der festlichen Tafel[Quelltext bearbeiten]

Vorbereitung[Quelltext bearbeiten]

Eindecken bezeichnet die Vorbereitung des Esstisches, der Speisetafel. Zunächst wird die gesamte Tischfläche mit einer Tischdecke bedeckt, die farblich an das Geschirr angepasst sein sollte, auch, wenn nötig, im Dekor. Damastdecken haben sich bewährt. Das Bedecken der gesamten Tischfläche hat nicht nur den Sinn, den Tisch zu schonen, sondern auch überflüssige Geräusche zu vermindern, die dadurch entstehen, wenn man Geschirr auf den Tisch stellt. Zudem ist das Aussehen der Tischoberfläche einheitlicher und übersichtlicher, als wenn noch Teile der darunter liegenden Tischfläche zu sehen ist.

Tischdekoration[Quelltext bearbeiten]

Das Auge isst mit! Ein Tisch für eine schöne Mahlzeit sollte auch geschmückt werden. Dazu bieten sich aufeinander geschmacklich abgestimmte Blumen, Trockengestecke an, aber auch Kerzen. Durch die Dekoration darf der Tisch jedoch nicht überladen wirken. Es darf nicht vergessen werden, dass noch Geschirr und Besteck sowie die Getränkegläser fehlen. Auch ist zu beachten, dass durch die Dekoration der Blick der Gäste zu ihrem Gegenüber nicht verstellt werden darf.
Steht das Dinner unter einem Motto (bsp. Spanischer Abend, Erntedank) oder wird es zu einem bestimmten Anlass veranstaltet (bsp. Taufe, Hochzeit, Kommunion etc.), so bietet sich an, die Dekoration dem Thema anzupassen.

Geschirr, Besteck und Gläser[Quelltext bearbeiten]

Nachdem die Tischdekoration die Tafel schmückt, wird das Essgeschirr aufgelegt. Die Teller werden im Abstand von 50 bis 60 cm aufgelegt. Bei großen Gedecken gibt es Platzteller, die als Grundlage aller Teller der folgenden Menügänge dienen. Werden keine Platzteller verwendet, übernimmt der flache Essteller diese Funktion, bis das Dessert gereicht wird. Sowohl Platz- als auch Essteller sollten mit kleinen Decken aus Spitze, Tortenpapier oder Stoff belegt werden, damit die darauf stehenden Geschirre nicht rutschen. Wird zu Beginn des Menüs Brot gereicht, steht der Brotteller (mit dem Buttermesser) links oberhalb des Platz- oder Esstellers und wird gegen den Salatteller ausgetauscht, wenn Salat gereicht wird.

Das Essbesteck für alle Gänge liegt schon bei Beginn des Menüs auf dem Tisch. Wie das Geschirr und das Essbesteck aufgelegt wird, ist nicht nur von "Regeln" abhängig, sondern auch vom optischen Eindruck und der Ästhetik des gedeckten Tischs. Hier also nur ein paar Vorschläge: Die Messer befinden sich rechts des Tellers, ihre Schneiden zeigen nach innen. Das Essbesteck wird von außen nach innen wie folgt gelegt, rechts: das Vorspeisenmesser, der Suppenlöffel (oder Vorspeiselöffel, wenn es die Suppe in Suppentassen gibt), das Fischmesser (ersatzweise eine zweite Gabel), das Fleischmesser. Links vom Teller werden platziert, von außen nach innen: Vorspeisengabel, Fisch- oder Zwischengerichtsgabel und Fleischgabel. Oberhalb des Tellers liegen Dessertlöffel, darüber Messer und Gabel für den Käse. Das Buttermesser gehört auf den Brotteller. Über die Grundsatzfrage, ob die Spitzen von Löffeln und Gabeln nach oben oder unten gerichtet sein sollen, klärt der Artikel über das Essbesteck auf. Manche Tafel wird auch noch mit Messerbänkchen ausgestattet, sie stehen rechts oberhalb des Essgeschirrs und nehmen benutzte und beschmutzte Messer auf, damit die Tischdecke nicht befleckt wird.

Auch Gläser werden schon zum Eindecken an den Tisch gebracht. Sie versammeln sich rechts vorne vor dem Teller. Es gibt immer ein Glas für Mineralwasser, das ganz links in der Reihe steht. Es folgen die Gläser für Rot- und Weißwein. Links neben dem Wasser steht ggf. ein Sekt- oder Champagnerglas. Das Mineralwasser selber wird in einer Karaffe an den Tisch gebracht. Außer dem Wasserglas werden alle Gläser, Besteck und Geschirr nach jedem Gang abgeräumt. Es gilt als unschicklich, wenn die Gäste die Getränke vom Empfang mit an den Tisch bringen.

Abschließend sei bemerkt, dass hier ein verhältnismäßig "feiner" Tisch vorgestellt wird. Soll nur ein einfaches, rustikales Essen zu Tisch kommen, muss ein solcher Aufwand nicht betrieben werden, es genügt auch eine bunte Tischdecke und statt der Weingläser Bier- oder Weinkrüge. Eine völlig andere Situation stellt sich dar bei besonderen Mahlzeiten: z. B. Austern, Schnecken und Fondues: Die Auswahl der Bestecke ist hier anders als oben beschrieben und dem Essen entsprechend. Ähnliches gilt auch beim Frühstückstisch von Übernachtungsgästen oder der Kaffeetafel oder dem Mitternachtsimbiss. Orientiert man sich an den (vermutlichen) Ansprüchen der Gäste und setzt noch das eine oder andere persönliche i-Tüpfelchen, so wird man meist sehr zufriedene Gäste haben.

Servietten[Quelltext bearbeiten]

Die Servietten zu einem festlich gedeckten Tisch sollten aus Stoff sein, am besten kunstvoll gefaltet. Anleitungen zum Falten sind hier zu finden. Will oder muss man auf das Falten verzichten, so sollte man die Servietten in Serviettenringe schieben und auf den (obersten) Teller legen. Eine Alternative ist es, die Serviette in ein Trinkglas zu stecken. Unabhängig, ob festlich oder einfach: Zu einem Essen müssen immer Servietten gereicht werden!

Damen im kritischen Alter werden freudig überrascht sein, wenn sie neben dem Teller einen kleinen Fächer vorfinden, mit dem sie sich Kühlung zuwedeln können, wenn es ihnen gelegentlich zu warm wird. Aber: Die Fächer gehören zum Gedeck jeder Dame, unabhängig vom Alter!

Das Buffet[Quelltext bearbeiten]

Ein Buffet ist die empfehlenswerte Alternative, wenn der Esstisch zu wenig Platz bietet und man weniger Servierarbeit haben möchte. Zudem kann jeder Gast selbst bestimmen, wann es was essen möchte. Nachteilig kann sein, dass es durch die Wege zum Buffet und zurück zum Sitzplatz mehr Unruhe im Raum gibt. Verfügen Sie nicht über genügend Beistelltische, Truhen o.ä. für den Buffetaufbau, soo hilft vielleicht auch ein aletr Gartentisch mit einer dekorativen Tischdecke. Es muss nicht nur Platz für die Gerichte aller Gänge vorhanden sein, sondern auch für die Geschirrstapel, die Besteckbehälter und für schmutziges Geschirr, wenn es nicht vom Tisch weg in die Küche bugsiert wird. Auch muss Platz für die Getränke sein. Zu bedenken ist auch, von welcher Seite das Buffet "angegangen" werden soll. Das bestimmen Sie durch die Reihenfolge der Dinge, die auf dem Buffet sehen. Als erstes soll sich der Gast Teller/Suppentasse, Besteck, Brot und Serviette nehmen. Dann folgen die Salat- sowie die Fischplatte und die Vorspeisen. In der Folge findet der Gast die Hauptspeisen in der Reihenfolge, wie es auf den Teller kommt, bsp. die Bratensauce zuletzt. Den Abschluss des Buffets bildet dann die Käse- und Obstplatte sowie die Dessertschüssel(n). Überall das passende Vorlagebesteck beilegen! Auf einem separaten Tisch stehen Gläser und Getränke zur Selbstbedienung bereit.

Frühstückstisch[Quelltext bearbeiten]

Frühstück wird die erste Mahlzeit des Tages genannt. In Abhängigkeit zum Zeitpunkt des Aufstehens kann es gelegentlich oder bei bestimmten Berufsgruppen das Mittagessen ersetzen. Wenn Gäste über Nacht geblieben sind oder speziell zum Frühstück eingeladen werden, muss man sich besondere Mühe mit dem Eindecken des Frühstückstischs geben. Denn der erste Eindruck kann stimmungsbildend für den ganzen Tag sein. Ein Frühstückstisch sollte abwechslungsreich und fröhlich gedeckt sein, dann macht das Frühstücken nochmal so viel Spaß. Dazu können eine bunte Tischdecke genau so beitragen wie das Dekor des Geschirrs oder ein kleiner bunter Blumenstrauß.
Ein Frühstücksgedeck besteht aus Frühstücksteller, Kaffee- oder Teetassenset, evtl. Frühstücksbrettchen, Messer und Gabel, Kaffee-/Teelöffel, Eierbecher und Eierlöffel. Weiterhin wird man ein Wasser-/Saftglas, einen Brotkorb und vielleicht einen Toaster erwarten. An Lebensmitteln gibt es verschiedene Brot-/Brötchensorten (im Brotkorb), Butter (im Fässchen), hart- und weichgekochte Eier, Honig, Marmeladen, Müsli (evtl. Zutaten zum Selbstmischen), Joghurt, frische Milch, Aufschnitt- und Käsesorten und frisches Obst. Dazu kommen Salz- und Pfefferstreuer.

Rustikales Essen[Quelltext bearbeiten]

Bei einer rustikalen Tafel sind so gut wie alle Etikette-Regeln außer Kraft gesetzt. Einzige Bedingung: Sie muss gefallen! Hier kann man seinen Phantasien freien Lauf lassen. Die Tischdecke kann bunt und grob sein, ja auch aus Sackleinen bestehen. Es muss auch nicht die ganze Tischfläche bedeckt werden, wenn denn die Tischplatte selbst aus unempfindlichem, ursprünglich erhaltenem Holz besteht. Die Portionen des meist dreiteiligen Menüs können in derbem Steingutgeschirr serviert werden. Zu einer rustikalen Tafel gehören auch Holzlöffel und -gabeln, wenn nicht gleich mit den Fingern gegessen wird. Bunte Keramikteller als endlich mal genutzte Urlaubserinnerungsstücke aus dem Griechenlandurlaub haben hier auch ihre Berechtigung. Und wenn dann noch Zinnkrüge oder Steinguthumpen im Sammelregal stehen, können sie nun zum Einsatz kommen. So wird's ein zünftiger Freundesabend, ein Junggesellenabend oder ein Garten- und Grillfest.

Kaffee- und Teetafel[Quelltext bearbeiten]

Hat man zum Kaffee oder zum Tee eingeladen, so wird wohl ein Plauderstündchen erwartet. Das bedeutet, dass die Gespräche nicht dadurch gestört oder unterbrochen werden sollten, dass Kaffee, Tee, Gebäck, Kuchen o.ä. nicht in ausreichender Menge bereitstehen und der/die Gastgeber/in die Gesprächsrunde verlassen muss, um für Nachschub zu sorgen. Dazu gehört, dass die Getränke (Tee oder Kaffee) warm gehalten werden müssen. Hilfsmittel sind Stövchen oder - aber wo gibt's das noch - Kaffee-/Teekannenmützen. Im Notfall erfüllt natürlich auch die Thermokanne ihren Zweck. Verwendet man eine Maschine für den normalen Kaffee, so empfiehlt sich aus Gründen der Optik, den Kaffee in eine Kaffeekanne umzuschütten; die Maschinenkannen haben selten eine gemütliche Ausstrahlung. Gebäck wird in entsprechenden Schalen serviert, Kuchen und Torten kann man platzsparend in Etageren darreichen.

Raumatmosphäre[Quelltext bearbeiten]

Zu bedenken ist bei allen Vorbereitungen die Stimmung, die den Gast empfängt, wenn er die Wohnung oder die Gasträume betritt. Wichtig ist dabei die Verwendung der richtigen Lichtquellen. Behaglich wirken indirekte Beleuchtungen, Kerzen und Tischlampen. Hartes Licht von Deckenlampen nutzt nur dem Reinigungspersonal. Jedoch sollte die Raum-/Tischbeleuchtung ausreichend sein, das auf dem Teller Liegende zu erkennen. Das gilt auch für das "Candlelight-Dinner for 2".
Zur angenehmen Raumatmosphäre gehört auch die passende Raumtemperatur. Die gewünschte Temperatur sollte schon beim Eintreffen der Gäste vorherrschen. Zu vermeiden ist das Lüften in der Nähe von Gästen.
Weiterhin sollte auch darauf geachtet werden, ob ein musikalischer Hintergrund angebracht ist. Beim festlichen Menü darf es vielleicht etwas klassische Musik sein oder gar - wer denn die Möglichkeiten dazu hat - eine Klaviermusik, unaufdringlich, versteht sich. Zu Festen, bei denen die Gäste erwarten, dass getanzt werden darf, muss nicht nur der entsprechende Platz zur Verfügung stehen, auch die Musikauswahl sollte den Ansprüchen der Gäste gerecht werden. Hier hilft vielleicht der Hinweis auf der Einladung, man könne CDs mit den Lieblingsmelodien mitbringen. Grundsätzlich gilt: Dort, wo das Gespräch im Vordergrund steht, sollte die Musik im Hintergrund sein.

Gästeempfang[Quelltext bearbeiten]

Es klingelt[Quelltext bearbeiten]

Der große Tag ist gekommen, und die Gäste sind im Anmarsch. Jeder weiß, was er zu tun hat: Wer öffnet die Tür und begrüßt die Gäste? Wer hilft beim Ablegen der Mäntel oder Jacken? Wer nimmt Blumen und Geschenke entgegen, steht die Blumen in Vasen und legt die Geschenke auf einen dafür vorbereiteten Tisch? Sind genügend wasserbefüllte Vasen im Partyraum, Ess- oder Wohnzimmer aufgestellt, damt die Gäste auch erkennen, dass man sich über die Blumen gefreut hat? Wohin sollen sich die Gäste nun begeben? Wenn viele Geschenke zu erwarten sind und nicht alle den Absender erkennen lassen, sollte man sie beschriften, damit man sich später persönlich unter Erwähnung des Geschenks bedanken kann. Fällt die Feier in die kalte Jahreszeit oder während schlechten Wetters, so werden die Gäste mit Mänteln kommen: sorgen Sie für ausreichend Garderobenmöglichkeit und Regenschirmständer! Zerlegbare Garderobenständer, die es im Bau- oder Möbelmarkt gibt, können nach der Feier wieder zusammengelegt und im Karton aufgehoben werden.

Vorstellung[Quelltext bearbeiten]

Jetzt ist die Zeit gekommen, die Gäste vorzustellen, wenn sie sich noch nicht kennen oder die neu hinzugekommenen Gäste den anderen bekannt zu machen. Das lässt sich gut beim Aperitif erledigen. Aber auch gilt es Regeln zu beachten, wenn die Feier vornehmen Charakter hat oder besondere Gäste anwesen sind: Der Jüngere wird dem Älteren, der Herr der Dame vorgestellt. Es kann angenehm sein und sorgt für den ersten Gesprächsstoff, wenn man etwas über den Beruf oder die Hobbies eines Gastes erzählen kann, oder wann und wo der/die Gastgeber(in) einen Gast kennengelernt hat. Bei der ersten förmlichen Vorstellung sollte auch nicht vergessen werden, die Titel (Prof., Dr.) einer Person zu nennen.

Gästebuch[Quelltext bearbeiten]

Ein Gästebuch wird jeden Gastgeber immer wieder erfreuen, wenn er später darin blättert und die mehr oder weniger witzigen oder sinnreichen Sprüche, Dankesworte oder Lobpreisungen liest. Jedoch: nicht jeder fühlt sich berufen, einen Eintrag zu machen. Daher sollte es jedem Gast überlassen bleiben, ob er sich verewigt. In der Tischrede kann man auf das Vorhandensein eines Gästebuchs hinweisen und die Gäste ermuntern, vielleicht später mal einen Blick hinein zu werfen. Nach der Feier sollte mann ein paar Fotos von den Höhepunkten des Tages oder von den wichtigsten Personen (wenn sie nicht gerade am Essen sind oder bereits etwas zu beschwips sind) in das Gästebuch einkleben. Das erhöht die Attraktivität des Buches.

Bewirtung bei Tisch[Quelltext bearbeiten]

Das Darbringen der Speisen zu Tisch ist der vorläufige Höhepunkt eines Festes des privaten Gastgebers, besonders, da man heute im Allgemeinen nicht mehr über "Gesinde" verfügt, das einem helfen kann. Hat man also bei einer größeren Gesellschaft Hilfe nötig, so soll man sich vorher mit den zur Hilfestellung ausgesuchten Gästen darüber verständigen, wer was tun soll: Anrichten in der Küche, Essen zu Tisch bringen, beim Gängewechsel altes Geschirr abräumen, Getränke nachfüllen. Gute Gäste sind gute Freunde und werden gerne helfen. Es gibt auch auch die stummen Helfer: Servierwagen, Beistelltische, Warmhalteplatten.

Beim Befüllen der Teller gibt es naturgemäß verschiedene Vorgehensweisen: Wird das Essen als Tellergericht gereicht, was sich bei mehrgängigen Menüs empfiehlt, so legt der Gastgeber/die Gastgeberin das Gericht bereits in der Küche auf den Teller und die dafür vorgesehenen Hilfskräfte bringen die Teller zu den am Tisch Wartenden. Das ist auch die übliche Vorgehensweise beim normalen Restaurantbesuch. Die zweite Möglichkeit ist das Bereitstellen der einzelnen Menüteile (bsp. Kartoffeln, Fleisch, Gemüse, Sauce) in ihren Schüsseln auf der Tafel, so dass sich die Gäste selbst bedienen. Die dritte Möglichkeit bietet sich an, wenn der Esstisch nicht genügend Platz aufweist , um die Schüsseln aufzunehmen, ohne die Belegung der Teller wegen der Enge zu gefährden: Die Schüsseln werden auf einem Beistelltisch bereitgestellt und die Gäste bedienen sich selbst; alternativ gehen ein oder zwei Personen mit jeweils einer Schüssel von Gast zu Gast, um diesen die Entnahme des Essens auf den eigenen Teller anzubieten. Währenddessen werden schon die Getränke ausgeschenkt.
Nicht unwichtig ist für verschiedene Gäste die Reihenfolge des Servierens: Damit die Damen auf jeden Fall warmes Essen bekommen, sollen sie zuletzt ihren Teller erhalten, so die aktuelle Ansicht. Klassischerweise werden natürlich die weiblichen Gäste zuerst und vor allen Herren bedient. Wie auch immer: Alter vor Jugend, es sei denn, am Tisch sitzen Gäste, die Wert auf ihre besondere gesellschaftliche Stellung legen und diese auch kundtun (Ehrengäste). Dann heißt es diplomatisch: "Erlaubt die geschätzte Gästeschar, dass unser hochverehrter Gast, der Botschafter von [Irgendwoher], zuerst bedient wird?" Es wird zu aller Zufriedenheit klappen.
Dann wäre noch zu beleuchten, wie und von welcher Seite jeder Gast bedient wird. Die Platte zum Selbstbedienen oder der befüllte Teller wird von links dargereicht oder vorgelegt. Ist der nächste Gang angesagt, so wird der leere oder restebelegte Teller von links weggenommen und von rechts durch einen neuen ausgetauscht. Gibt es nach dem Essen einen Espresso, so ist es natürlich schön, wenn dieser in einem anderen Raum, bsp. im Wohnzimmer oder, bei größeren Häusern, im Foyer kredenzt werden kann. Dann können die Hilfskräfte in aller Ruhe den Esstisch abräumen und für die Teatime vorbereiten.

Servieren von Wein[Quelltext bearbeiten]

Auch bei einem solchen privaten Dinner ist es üblich, dass die Gäste ihre Wünsche äußern, was die Getränke betrifft. Hat sich der Gast einen Wein zu seiner Speise ausgesucht, bringt der Gastgeber die Flasche auf einem Tablett oder in einem Flaschenkorb zum Tisch. Das Etikett wird dem Gast noch einmal gezeigt (linke Hand unter die Flasche, die rechte fixiert die Flasche am Hals). Man sollte warten, bis der Gast den Wein akzeptiert. Die Flasche wird dann vom Gastgeber am Tisch geöffnet und dem Gast einen Schluck eingeschenkt. Er darf dann probieren und annehmen oder ablehnen. Nimmt der Gast die Wahl an, schenkt der Gastgeber die Gläser der Gäste ein, sofern sich alle der Entscheidung für diesen Wein anschließen. Ansonsten wird die Prozedur so lange wiederholt, bis alle Gäste bedient sind. Bei Rotwein kann der Gast verlangen, dass der Wein dekantiert wird. Der Gastgeber hat für diesen Fall einen Dekanter dabei, in den der Wein umgeschüttet. Die Weinflasche selber bleibt am Tisch. Man räumt sie nur ab, wenn der Gast dies wünscht. Zum Einschenken kommt der Gastgeber noch einer angemessenen Zeit wieder an den Tisch, um den Wein einzuschenken. Bei Rotwein wird das Glas am Stiel angefasst und eingegossen. Bei Weißwein bleibt das Glas auf dem Tisch stehen. Nützliche Hinweise bietet hierzu der Artikel Wie viel Wein in das Weinglas?

Servieren von Sekt oder Champagner[Quelltext bearbeiten]

Sekt oder Champagner wird in einem Sektkübel serviert. Man bringt den Sekt zum Tisch, das Etikett zeigt nach oben. Der Flaschenhals zeigt weg von irgendeiner Person. Der Sekt wird am Tisch vom "Kellner" oder in unserem Falle besser "Gastgeber/Koch" geöffnet. Dieser schenkt den Sekt auch ein. Dabei werden die Gläser nicht angefasst.

Servieren von Cocktails[Quelltext bearbeiten]

Cocktails werden eigentlich nicht zum Essen getrunken, sondern davor, danach oder nur zur Cocktailparty. Sie müssen auf dem Höhepunkt ihrer geschmacklichen Entwicklung serviert werden. Alles ist so, wie es soll, und dann stellt man ihn dem Freund oder der Freundin oder vielleicht sogar dem Kunden nicht einfach auf dem Tisch. Man erzählt noch einmal den Namen des Cocktails, der gewünscht wurde und wünscht dabei alles Beste. Kreativität ist angesagt. Ein guter Barkeeper kann nicht nur Cocktails herstellen, er kann sie auch verkaufen oder verteilen. Wenn der Cocktail serviert wird, dann muss er fertig und auf dem Punkt sein. Man kann einen Cocktail beispielsweise mit Wunderkerzen dekorieren. Die sollten beim Servieren aber schon brennen und das gerade erst, bevor der Cocktail serviert werden möchte. Der Gast darf davon aber auch nichts mitbekommen. Er bekommt das Kunstwerk.

Serviert man den Cocktail an einer Art Theke, sollte der Gast immer sehen, was der Barkeeper gerade mit seinem Drink macht. Vom Einfüllen der Zutaten in den Shaker bis zum abseihen und dekorieren sollte alles in Sichtweite des Gastes geschehen.

Will man einen Trinkhalm dazu geben, dann fasst man diesen nicht mit der Hand an, sondern verwendet die Barzange.

Hat man sich entschieden, zu einem Gericht einen Cocktail zu servieren, dann steht das Cocktailglas nicht auf dem Tisch. Man serviert ihn zu der Speise, zu dem der Cocktail gehören soll.

Ausklang[Quelltext bearbeiten]

Wenn das Fest zu Ende geht, werden sich zunächst die Gäste verabschieden, die dringende Gründe haben: Etwa einen frühen Termin am nächsten Morgen, oder der zuhause gebliebene Hund muss nochmal Gassi geführt werden; oder man erwartet Besuch am nächsten Tag und muss noch Vorbereitungen treffen; oder man wird morgen verreisen und hat den Koffer noch nicht gepackt. Später gehen dann die Gäste, die langes Aufbleiben nicht gewohnt sind oder einfach nur Rücksicht auf die Gastgeber nehmen wollen. Zurück bleiben die Unentwegten, Unerschütterlichen, der "Harte Kern" oder einfach diejenigen, die noch ein wenig bleiben und plauschen wollen. Manchmal entwickeln sich jetzt besonders nette Gespräche. Da man seine Gäste ja nicht hinauskomplimentieren möchte, kann man jetzt noch ein Mitternachtssüppchen oder Bockwurst mit Kartoffelsalat anbieten. Wenn es dann sehr spät (oder schon sehr früh) wird, kann man ein letztes Bier, einen Schlummertrunk oder einen Schlaftee anbieten. Dann werden vermutlich auch die hartnäckigsten Gäste erkennen, dass es Zeit für den Abschied ist.

Siehe auch[Quelltext bearbeiten]