Kategorie:Küche Cornwalls

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Die Küche Cornwalls ist geprägt von der geographischen Lage dieser am meisten südwestlich gelegenen Grafschaft Englands. Cornwall ist von drei Seiten von Wasser umgeben: vom Atlantischen Ozean, dem Ärmelkanal und der Keltischen See. Raue, steile Felsen, die sich mit langen Stränden und malerischen Buchten abwechseln, prägen die Küstenlandschaft. Typisch für die Küche Cornwalls ist daher ihr Fischreichtum sowie die häufige Verwendung von Lamm. Auch Beeren und andere Wildfrüchte spielen eine größere Rolle als im übrigen England.

Eine andere Besonderheit der Küche Cornwalls sind die Pasties, Mürbeteig-Pasteten mit einer Füllung, die variieren kann von Fleisch, Gemüse bis zu Früchten. Die Pasty war eine Möglichkeit, den Bergleuten warmes Essen zu ihrem Untertagewerk zu senden. Cornwall zeichnete sich nämlich auch durch seine fast 4000-jährige Bergbautradition aus. Bis ins 20.Jh. wurden hier Zinn und Kupfer abgebaut. Heute sind die Gruben erschöpft, aber die entsprechenden Speisen sind immer noch zahlreich in der Landesküche vertreten.

Eine weitere Besonderheit, die zumindest bei einigen Rezeptnamen auffällt, ist die alte keltische Tradition. Cornwall (kornisch: Kernow) überstand die Zeiten der römischen und angelsächsischen Herrschaft relativ unbeschadet und bildete mit Wales und der Bretagne zumindest eine Sprachgemeinschaft. Erst seit der Invasion Britanniens durch die Normannen (1066) wurde das Land näher an England gerückt. Bis ins späte 18. Jahrhundert hielt sich die kornische Sprache (kernowek). Im 20. Jh. wurde sie neu belebt, zählt aber dennoch nur einige Hundert aktive Sprecher.